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Hier finden Sie Artikel, die ehemals unter “Aktuelles“ veröffentlicht wurden:


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Obstbaumreihen geschlossen

 

In den letzten Novembertagen wurden von den Baumpaten des VUL 17 hochstämmige Obstbäume auf Streuobstwiesen der Hardt nachgepflanzt. Die Mehrzahl davon auf gemeindeeigenen Flurstücken, die schon seit vielen Jahren vom VUL gepflegt werden. Den Kauf der Jungbäume förderte der Landkreis. Um den sicheren Aufwuchs zu gewährleisten, wurden die Bäume mit einem Stützpfahl und einem Verbissschutz aus Drahtgeflecht versehen.

 

   

 


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VUL pflegt Schmetterlingswiese im Kampelsried

Eines der letzten Vorkommen in Ötigheim
Im Gewann Kampelsried, nahe der Gemarkungsgrenze zu Bietigheim, liegt am Federbach eines der letzten Vorkommen seltener Schmetterlingsarten auf Gemarkung Ötigheim. Hier hat die Gemeinde Ötigheim mit Zuschüssen des Landes im Zuge der Federbachrenaturierung mehrere Wiesengrundstücke gekauft, auf denen noch der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), eine Pflanzenart aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) vorkommt. Der Große Wiesenknopf wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis zu 120 Zentimetern. Die dunkelroten Blütenstände weisen eine Länge von 1 bis 6 cm, was der Pflanze im Volksmund den Namen "Blutströpfle" gab. Genau an dieser Pflanze lebt ein europäisch geschützter Schmetterling: Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge. In Baden-Württemberg liegen die Hauptvorkommen dieser europaweit gefährdeten Art in der Oberrheinebene zwischen Rastatt und Offenburg.

Der Falter hat eine erstaunliche Fortpflanzungsstrategie:
Die Weibchen legen ihre Eier im Juli einzeln an die noch nicht aufgeblühten Knospen des Wiesenknopfs. Die Raupen fressen die Blütenköpfe von innen auf. Nach einiger Zeit lassen sie sich fallen und warten, bis sie bestimmte Ameisenarten in deren Bau tragen. Dort fressen sie Ameisenlarven und überlassen den Ameisen im Gegenzug ein zuckerhaltiges Sekret. Die Raupen sind in der Lage, den Nestgeruch der Ameisen zu imitieren. Einmal im Ameisennest untergebracht, werden sie von den Ameisen wie die eigene Brut gepflegt, obwohl sie sich bis zur Verpuppung räuberisch von deren Eiern und Larven ernähren. Sie überwintern im Ameisenbau und verpuppen sich auch dort im Frühjahr. Nach dem Schlüpfen aus der Puppe verlässt der Schmetterling Anfang Juli das Ameisennest und sitzt wieder an seinem Wiesenknopf.

Besonder Mahdtermine erforderlich
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling kann nur überleben, wenn im Juli und August Wiesen mit blühendem Wiesenknopf vorhanden sind. Daher kann man diese Wiesen bis Mitte Juni und dann erst wieder im September mähen. In diesem Jahr war eine Mahd zur Heugewinnung im Juni aufgrund des häufigen Regens schwierig. Daher ließ der VUL die Wiese erst im September von einem Landwirt mähen. Randbereiche sowie die Uferzonen des am Waldrand liegende Flachwasserbiotops wurden mit dem vereinseigenen Motormäher gemäht. Schließlich wurde das Mahdgut von den Aktiven zusammengefasst und auf den Kompostplatz der Gemeinde verbracht. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.


 

Die Wiese vor der Mahd Abräumen des Mahdgutes durch Vereinsmitglieder Wiese nach erfolgter Pflege

 


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2012 aktiv für die Sandgrasnelke

Mehrere Arbeitseinsätze widmeten unsere Aktiven diesen Sommer wieder der Sandgrasnelke. Neben Mäharbeiten stand das Entfernen von Gehölzschösslingen an.
Die hauptsächlich in Nordosteuropa verbreitete Sandgrasnelke hat auf einer kleinen Fläche im Ötigheimer Hochgestade ihren südlichsten Standort und wird seit ihrer Entdeckung vom VUL geschützt und gepflegt.

           

 

Die Pflege der Sandgrasnelke

 

Der VUL erhielt vor ein paar Jahren vom Regierungspräsidium im Rahmen des Artenschutzprogramms einen Landschaftspflegeauftrag: Maßnahmen zur Förderung der Sandgrasnelke

Die Sandgrasnelke (Armeria elongata) hat in Ötigheim ihren südlichsten deutschen Standort.

Die Bundesartenschutzgesetz  führt sie in der Kategorie "besonders geschützt" (Rote Liste Deutschland 3).
 

 

Standort auf Gemarkung Ötigheim:

Im Einfahrtsbereich zum Mercedes-Benz-Versuchsgelände an der Kreisstraße 3117.
 

Die Sandgrasnelke gibt sich mit trockenen, nährstoff- bzw. kalkarmen, mäßig sauren, humosen Sandböden zufrieden. Auch in lichten Kiefernwäldern ist sie zu finden.

 

Gefährdungsfaktoren:

Die Sandgrasnelke ist vor allem durch Aufforstung von Sandmagerrasen, Verbrachung und Verbuschung, Überbauung und durch Tritt gefährdet.

Pflege durch den VUL:

Der VUL führt ein jahreszeitlich abgestimmtes Pflegeprogramm durch, um eine Verbuschung zu verhindern:
- Beseitigen von Gehölzsämlingen (vornehmlich Birken)

- Entwurzelung der Goldrute

- regelmäßiges Freischneiden der Wuchsflächen

 

 

 

 

 

Der Beginn der Pflegemaßnahme

Der Standort heute

 


VUL aktiv im Fledermausschutz

Der VUL hat 2003 in einigen Waldgebieten von Ötigheim eine Fledermaus-Bestandsaufnahme durchführen lassen. Dabei wurden sieben Arten, darunter die besonders bedrohte Bechsteinfledermaus, nachgewiesen. In den Folgejahren wurde der Lebensraum und der Schutz der Tiere durch Anbringen von Nistkästen als Sommerquatiere verbessert.

   

Inzwischen betreut der Verein 108 Fledermausflachkästen, die es immer wieder zu kontrollieren und zu pflegen gilt. Vor kurzem war es wieder soweit. Mit Astsägen wurden die Einflugsbereiche freigesägt und anschließend die Kästen auf Belegspuren untersucht und gereinigt. Ergebnis: ca. 50 Prozent der untersuchten Kästen zeigten Fledermausspuren in Form von Fettabdrücken und Kot, wobei baumanliegende Kästen besser von den Tieren angenommen wurden als freihängende.

In einem Kasten wurde gar ein Abendsegler angetroffen, der sich noch nicht zum Winterquartier aufgemacht hatte.

    
 


 

Viel Landschaftspflege im Jubiläumsjahr

Mitgliederversammlung des VUL zeichnet Jugendgruppe aus

Anhand zahlreicher Fotos referierte der 1. Vorsitzende August Wieland in seinem Geschäftsbericht über die vielfältigen Aktivitäten des Vereins im Jahr 2011. Schwerpunkt bildete dabei die Landschafts- und Biotoppflege, für die die Aktiven insgesamt 270 Arbeitsstunden aufwandten. Auf der Hardt standen Pflegearbeiten für 1,7 Hektar Streuobstwiesen im Vordergrund, während im Tiefgestade die Aktivitäten auf den Erhalt artenreicher Feuchtwiesen in einer Größenordnung von rund 5 Hektar konzentriert waren. Weitere Maßnahmen dienten unter anderem der seltenen Sandgrasnelke, dem Großen Wiesenknopf, als Wirtspflanze des Ameisenbläulings sowie der Gehölzpflege im Naturschutzgebiet.

Auf 10 000 Euro beliefen sich rechnerische die Kosten aller Maßnahmen, wobei durch Eigenleistung eine Reduzierung auf 6 000 Euro möglich war. Vom Landkreis und Regierungsbezirk wurden die Maßnahmen mit 70 Prozent bezuschusst.

Im Sektor Öffentlichkeitsarbeit war man laut Wieland durch das Angebot von Exkursionen, der Erstellung eines Flyers und einer Fotoausstellung sowie durch Teilnahme an Demonstrationen gegen Atomkraftwerke aktiv.

Höhepunkt des Vereinsjahrs war schließlich die Feierstunde zum 40-jährigen Bestehen, bei der die Tätigkeiten des Vereins einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden konnten.

Der Kassenbericht von Rolf Jenisch verdeutlichte die Einnahmen und die Mittelverwendung des Vereins. Kassenprüfer Bernhard Kunze bescheinigte ihm eine einwandfreie Kassenführung und beantragte die Entlastung der Vorstandschaft, die einstimmig erfolgte.

Eine besondere Freude für den 1. Vorsitzenden war an diesem Abend die Überreichung des VUL-Jugendpreises, der für besondere Leistungen von Jugendlichen im Natur- und Umweltschutz vergeben wird. Robin Rösinger, Nicolas Späth, Tobias Walz und Fabio Weingärtnern hatten sich in einem Projektauftrag der Brüchelwaldschule für die Realisierung einer Naturschutzmaßnahme entschieden. Unter Betreuung und Anleitung des 2. VUL-Vorsitzenden, Dr. Volker Späth, erstellten sie zunächst an einem Flachwasserbiotop eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Tierarten. Dann bauten sie je fünf Fledermaus- und Vogelnistkästen, die sie an Bäumen im Bereich des Biotops aufhängten. Schließlich stachen die Jugendlichen noch an einer geeigneten Uferstelle eine Steilwand ab, um damit dem Eisvogel eine Möglichkeit zum Bau seiner Brutröhre zu bieten. Mit anerkennendem Beifall sowie einem Preisgeld von 160 Euro dankte die Versammlung den vier Jugendlichen für dieses herausragende Engagement im Artenschutz.

Im Anschluss an die Vereinsregularien präsentierte Dr. Volker Späth seinen Vortrag „Natura 2000 – Lebensraumtypen und Lebensstätten in und um Ötigheim“. Nach der Erklärung des Begriffs „Natura 2000“ verdeutliche er, wo im Ötigheimer Tiefgestade Flächen liegen, die nach dieser Richtlinie geschützt sind und gab einen Überblick zu den geschützten Arten und Lebensraumtypen. Maßnahmen zu deren Erhaltung und Entwicklung, wie beispielsweise der in Ötigheim vernachlässigte Schutz von Baumschösslingen gegen Wildverbiss rundeten den informativen Vortrag ab.

 


 

August Wieland, links und Dr. Volker Späth, rechts mit den geehrten Nicolas Späth, Fabio Weingärtner und Tobias Walz, von links nach rechts
 

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Jahresrückblick 2012

(Pressebericht der BNN vom 18.12.2012 hier)

 

Auf ein erfolgreiches Vereinsjahr 2012 können die 244 Mitglieder des VUL zurückblicken.

Über 200 Arbeitsstunden verbrachten die Aktiven mit der Pflege der Ötigheimer Landschaft. Den Schwerpunkt bildete dabei die Wiesenpflege, beginnend mit den artenreichen Feuchtwiesen im Tiefgestade bis zu den trockenen Streuobstwiesen der Hardt. Neben dem Schneiden der Obstbäume wurden auf dem Hochgestade auch 17 hochstämmige Obstbäume nachgepflanzt und damit die Lücken in den Baumreihen geschlossen. Die kontinuierlichen Pflegearbeiten, wie das Aushacken und Beseitigen von Hecken- und Baumsämlingen am Standort der Sandgrasnelke, zeigen zunehmend Erfolg: das ursprünglich nur wenige Quadratmeter messende Areal der seltenen Pflanze hat sich inzwischen vervielfacht. Auch im Gewann Kampelsried sind die Bemühungen des Vereins erfolgreich. Seit 2009 pflegt der VUL dort eine Schmetterlingswiese, auf der der Große Wiesenknopf, im Volksmund wegen seiner roten Blütenstände „Blutströpfle“ genannt, vorkommt. Dieser ist Wirtspflanze und daher auch Namensgeber für einen europaweit gefährdeten Schmetterling, den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Bei einer Kontrolle im Juli konnten 5 Exemplare des Tagfalters festgestellt werden.

Zwei naturkundliche Spaziergänge wurden der Öffentlichkeit angeboten: Dr. Volker Späth, 2. Vorsitzender des Vereins, führte interessierte Teilnehmer über das „Schwarze Loch“ am renaturierten Federbach entlang und erläuterte den Landschaftsaufbau sowie vorkommende Tier- und Pflanzenarten. Biologe Jörg Griese bot bei einem Abendrundgang eine Auffrischung der Artenkenntnisse über Wiesenblumen und Gräser an.

Und es gab auch etwas zu verschenken: Der VUL hat sich in den letzten Jahren die Förderung von Jugendlichen, die sich im Naturschutz engagieren, zum Ziel gesetzt. So erhielten in diesem Jahr die Jugendlichen Robin Rösinger, Nicolas Späth, Tobias Walz und Fabio Weingärtner einen Jugendpreis für ihre beispielhaften Aktivitäten im Bereich des Vogel- und Fledermausschutzes.

 

Pflegearbeiten am Standort der Sandgrasnelke

 

Pflege der Schmetterlingswiese im Kampelsried

 


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Gelungenes Frühkonzert für Frühaufsteher am 8. Mai 2011

Was hat der Buchfink mit Weizenbier zu tun? Oder wie heißt der diesjährige Meistervogel?

Mit solchen Fragen überraschte Martin Klatt, Leiter des NABU-Umweltzentrums Rastatt in seiner humorvollen Art die Teilnehmer bei der Vogelstimmenführung des VUL.

Punkt 6 Uhr trafen sich 30 Vogelfreunde und –freundinnen am Muttertag an dem Ort, an dem früher die Ötigheimer im aufgestauten Federbach badeten und der daher traditionell Badplatz heißt. Das von Martin Klatt vorgegebene Lernziel lautete: drei Merkvögel kennen lernen.

Wie auf Bestellung war der Buchfink zu hören und der Zusammenhang mit dem Weizenbier wurde gelöst: „Br, br, bring mir bitte ein Glas mit Weizenbier“ im richtigen Rhythmus und mit der Betonung der Silbe zen gesprochen, entspricht dem Gesangsablauf des Buchfinks. Am Waldessaum flötete inzwischen laut eine Mönchsgrasmücke unterbrochen vom „Geplauder“ einer Gartengrasmücke.

Während der Mönch im Namen durch die schwarze Haube des Männchens erklärbar ist, ist das Wort Mücke nicht sofort einsichtig.Klatt erklärt es mit dem mittelhochdeutschen Wort mucken, das klettern bzw. hindurchschlüpfen bedeutet und das Bewegen des Vogels in seinem typischen Lebensraum Waldrand mit Gebüschgruppen beschreibt. Natürlich war auch der Kuckuck zu hören, der als Langstreckenzieher durch die Klimaveränderungen zu den Verlierern gehört. Aufgrund der zunehmenden Erwärmung kommen seine Wirtsvögel wie beispielsweise die Mönchsgrasmücke früher aus dem Winterquartier zurück und haben bis zum Eintreffen des Kuckucks vielfach schon ihre Eier ausgebrütet, so dass der Kuckuck keine Ablage mehr für seine Eier findet. Wie wichtig Todholz in den Wäldern ist wurde am Trauerschnäpper erklärt. Dieser baut sein Nest gerne in abgestorbene, stehende Bäume und ernährt sich von den Insekten und Maden am Holz.

Plötzlich war er aus hoher Baumkrone zu hören, der verschlungene Flötenruf des scheuen Pirols. Auch hier wusste Martin Klatt eine Geschichte zu erzählen, und dann war da noch die Frage nach dem Meistervogel zu klären. Anhand eines selbst gezeichneten Abbildes des schwarz-gelben Vogels wurde klar, wem der Experte dieses Jahr den Titel Meistervogel zusprach. Trägt man nicht auch beim diesjährigen deutschen Fußballmeister BVB die Farben schwarz-gelb? Neben den „Merkvögeln Kohlmeise und Zilpzalp wurden noch viele weitere gefiederte Sangesfreunde identifiziert und erklärt. Nur der “Klatt´sche Muttertagsvogel“, die Goldammer, deren Gesang „Wie, wie hab ich dich so lieb“, Beethoven angeblich in seiner 5. Symphonie aufgegriffen hat, wollte sich an diesem Morgen nicht hören lassen.

   


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Jahresrückblick 2011

Auch im vierzigsten Jahr seines Bestehens, gab es für den VUL wieder viel zu tun.

Den Schwerpunkt bildeten zahlreiche Aktionen in der Landschaftspflege: Auf der Hardt werden seit Jahren 1,5 Hektar Streuobstwiesen einschließlich ihrer hochstämmigen Obstbäumen gepflegt. In Folge der Ausweisung des Industriegebietes an der B3 schrumpfte der vom VUL betreute Baum- und Wiesenbestand um 0,5 Hektar. Ein Lehrstück, wie Streuobstwiesen unter Gewerbeflächen verschwinden. Im Tiefgestade konzentrierten sich die Pflegearbeiten auf den Erhalt artenreicher Feuchtwiesen im Bereich des Federbachs und des Schwarzen Lochs. Durch jahrelanges mehrmaliges Mähen gelang es inzwischen, Problempflanzen wie Goldrute und Brennnessel deutlich zurück zu drängen. Zusammen mit den Vergabearbeiten an einen Landwirt wurden insgesamt 5 Hektar Wiesen gepflegt, von denen ein Großteil im Naturschutzgebiet „Auenwälder und Feuchtwiesen westlich von Ötigheim“ liegt. Mit diesem Einsatz trägt der VUL dazu bei, dass diese Wiesen wieder reich an bunten Blumen, Schmetterlingen, Käfern und Bienen sind und für die Erholung ein wichtiges Landschaftselement darstellen. Weitere Pflegearbeiten galten der Förderung der seltenen Sandgrasnelke an einem trockenen Hang im Gewann Hirschgrund, dem Großen Wiesenknopf, einer besonderen Schmetterlings-Wirtspflanze, vorkommend auf einer Wiese im Naturdenkmal Kampelsried, sowie der Freistellung zweier Flachwasserbiotope. Auf rund 10.000 € beliefen sich die Kosten, wovon 70 Prozent von Landkreis und Regierungsbezirk getragen wurden. Der Rest wurde durch Vereinsbeiträge und Spenden aufgebracht. 2011 stand auch im Zeichen des wieder erstarkten Anti-Atomkraft-Protestes. Gegen die vom Bundestag im Herbst 2010 beschlossene und inzwischen wieder revidierte Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, fanden im Frühjahr 2011 landesweite Demonstrationen statt, an denen auch Mitglieder des VUL teilnahmen. Zum Naturverständnis beitragen konnte der Verein durch eine Exkursion mit Dr. Volker Späth durch das Naturschutzgebiet sowie durch eine Vogelstimmenwanderung mit Martin Klatt. Ein Novum stellte der erstmals ausgelobte Jugendpreis des Vereins dar. Diesen durfte Nico Späth für seinen steten Einsatz in der Landschafts- und Biotoppflege in Höhe von 150 € entgegennehmen. Höhepunkt des Vereinsjahres war letztlich die Feierstunde zum 40-jährigen Bestehen des Vereins, bei der die Wirkungsfelder des Vereins einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden konnten und bei der zahlreiche Mitglieder für ihr langjähriges Engagement und ihre Verbundenheit mit dem Verein geehrt wurden.

 

  

Foto: Wiesenpflege durch den VUL im Ötigheimer Tiefgestade

 


 

25 Jahre Tschernobyl: Atomkraftwerke endlich abschalten

Mehr als 120.000 Menschen haben am Ostermontag allein in Deutschland  gegen Atomenergie demonstriert.

An 12 Atomanlagen machten die Menschen klar, dass sie die überall in Land lauernde Gefahr nicht länger hinnehmen wollen und forderten: AKWs abschalten.

In ganz Deutschland hatten sich Menschen seit dem Vormittag versammelt und sich dann mit Bahnen, Bussen, Autos, Fahrrad-Konvois und Treckern auf den Weg gemacht. Die Demonstrationen boten ein buntes, vielfältiges Bild aller Generationen und unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen.

In Philippsburg waren rund 3000 Menschen zusammengekommen, darunter auch einige VUL-Mitglieder.

 

   
Kundgebung am Marktplatz

 


Demo am Kraftwerk


 

Anti-Atom-Kette am 12. März 2011:

Menschenkette gegen Atompolitik

60 000 Menschen, darunter auch Mitglieder und Sympathisanten des VUL, haben am Samstag, 12.03.2011 eine 45 km lange Menschenkette vom Atomkraftwerk Neckarwestheim zur Villa Reitzenstein in Stuttgart (Amtssitz des Ministerpräsidenten) gebildet.

  

Mit drei Bussen, gechartert vom BUND Mittlerer Oberrhein, fuhren die Mittelbadener entsprechend dem Organisationsplan nach Bietigheim-Bissingen, um dort das entsprechende Kettenstück zu bilden.

  

Um 13.30 Uhr war es dann so weit: Die Straßen wurden für eine halbe Stunde gesperrt, die Menschen stellten sich „abschalten“ rufend Hand in Hand auf die Straßenmitte bzw. bewegten sich in La Ola-Wellen über die Straße. Danach ging es weiter zur Abschlusskundgebung auf den Stuttgarter Schlossplatz.

  

„Die Aktion hat durch die tragischen Ereignisse in Japan leider eine ungeahnte Aktualität erhalten. Viele Menschen in der Kette sind aufgerüttelt und betroffen aufgrund der drohenden AKW-Katastrophe. Die Menschen in ganz Deutschland, aber vor allem auch in Baden-Württemberg und den angrenzenden Bundesländern, fordern den Atomausstieg“, sagte die baden-württembergische BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender. Die Veranstalter sehen in der geschlossene Menschenkette ein eindrucksvolles symbolisches Bild für die politische Verbindung zwischen dem Atomkraftwerk Neckarwestheim und dem politischen Machtzentrum im Land: „Diese Aktion ist ein klares Signal für die neue Landesregierung, sich für den raschen Atomausstieg einzusetzen und einen Richtungswechsel in der bundesweiten und baden-württembergischen Energiepolitik einzuläuten“, sagte Dahlbender.

 

 

Pflegeabschluss im Naturschutzgebiet am Federbach

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe hat der VUL in diesem Jahr neben der Sandgrasnelke am Hirschgrund auch mehrere Pflegemaßnahmen im Umfeld des Federbachs hinter dem Stadion durchgeführt. Auf brach gefallenen Flächen hatten sich während der vergangenen Jahre Goldrute und Brennessel ausgebreitet, die im Bereich einer tiefer gelegenen Schlute erfolgreich zurück gedrängt werden konnten. Hierzu wurden die Flächen Ende März gemäht und abgeräumt und dann verteilt über das ganze Jahr 5 mal abgemulcht. Am vergangenen Samstag wurde noch ein Einsatz zur Pflege der Gehölze am Biotopteich unterhalb des alten Badplatzes erforderlich. Seit seiner Anlage im Jahr 2005 waren hier viele Erlen aufgewachsen. Die vorkommenden Libellen und Laubfrösche benötigen aber besonnte Gewässerbereiche, so dass die Erlengalerie im Süden zurück genommen wurde, um die Sonneneinstrahlung zu erhöhen. Hiermit wurden die Lebensbedingungen für mehrere europarechtlich geschützte Arten verbessert.
Weiterhin abgeschlossen wurde die Pflege auf gemeindeeigenen Flächen längs des Federbachs. Auch hier gelang es durch den Arbeitseinsatz des VUL, die Brachen zurück zu drängen und eine Feuchtwiesenvegetation zu entwickeln. Wir bedanken uns bei allen diesjährigen Helfern. Durch Ihre gemeinnützige Arbeit wird nicht nur der Naturschutz gefördert, sondern das positiv entwickelte Landschaftsbild kommt auch der Erholung zugute.


Bild: Gehölzpflege im Äscherig

 


Jahresrückblick 2010

In diesen Tagen können die 240 Mitglieder des VUL mit Zufriedenheit auf ein arbeitreiches Jahr 2010 zurückblicken. Schwerpunkt der umfangreichen Tätigkeiten war die Pflege der Ötigheimer Landschaft sowie die Weiterentwicklung unterschiedlicher Biotope. Das Spektrum erstreckte sich von der Pflege hochstämmiger Obstbäume auf der Hardt bis zur standortspezifischen Wiesenpflege im Naturschutzgebiet “Auenwälder und Feuchtwiesen westlich von Ötigheim“. Einschließlich der Vergabearbeiten an einen Landwirt wurden rund 5 Hektar Wiesen gepflegt. Hervorgehoben seien hierbei zwei Kleinode auf unserer Gemarkung, nämlich eine Wiese im Naturdenkmal Kampelsried, die den Großen Wiesenknopf, eine Wirtspflanze des europaweit gefährdeten Schmetterling namens Wiesenknopf-Ameisenbläuling trägt, sowie ein Trockenbiotop im Gewann Hirschgrund, das der einzige regionale Standort der seltenen Sandgrasnelke ist.
 


Kontrolle von Fledermausnistkästen

Auch der Fledermausschutz stand wieder auf der Agenda: Im Strietwald wurden im Spätjahr 30 Nistkästen kontrolliert und von Bewuchs freigestellt. Dabei zeigten gut die Hälfte der Kästen Belegspuren von Fledermäusen. In einem der Sommerquartiere wurde noch ein verspäteter Großer Abendsegler angetroffen.

230 Arbeitsstunden investierten die Aktiven in die vielfältigen Maßnahmen, die Kosten von rund 8.000 Euro verursachten, welche im Rahmen von Förderprogrammen zu rund 70 Prozent von Landratsamt und Regierungspräsidium getragen wurden.

Für die Öffentlichkeit führte Jörg Griese eine Exkursion durch den Ötigheimer Wald und Jochen Lehmann vom Bühler Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz (ILN) referierte bei der Mitgliederversammlung über die Vogelwelt der Hardt.

Auch im überregionalen Umweltschutz zeigte der VUL Engagement. Zusammen mit den großen Umweltverbänden BUND und NABU sowie vielen weiteren Gruppierungen aus der Mitte der Gesellschaft rief man zu Demonstrationen gegen die von der Bundesregierung geplante und inzwischen durchgesetzte Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke auf. So machten sich im März VUL-Mitglieder auf den Weg zur Demonstration am Kraftwerk Neckarwestheim und im Oktober zeigte man Präsenz bei der großen Kundgebung vor dem Landtag in Stuttgart.

Weitere Infos unter www.vul-oetigheim.de


               
                                    Demonstration vor dem Landtag in Stuttgart


Landtagsumzingelung gegen Atompolitik von Landes- und Bundesregierung

Mehr als 7000 Menschen, darunter auch VUL-Mitglieder, haben am 6. Oktober mit einer Umzingelung des baden-württembergischen Landtags friedlich gegen die Atompolitik der schwarz-gelben Landesregierung demonstriert. Die Teilnehmer forderten die Abschaltung der Atomkraftwerke und eine ehrliche Politik der Energiewende. „Ministerpräsident Mappus blockiert mit seinem engstirnigen Pro-Atomkurs eine zukunftsfähige, erneuerbare Energieversorgung. Die Landesregierung und die Abgeordneten der Regierungskoalition sind seit Jahren eine einzige Sitzblockade gegen die Energiewende – ich fordere alle Bürger auf, diese Blockade friedlich und demokratisch aufzulösen: Sie haben die Wahl – spätestens am 27. März 2011“, erklärte die Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, Dr. Brigitte Dahlbender in ihrer Ansprache.

„Ihr habt Euch verrechnet“ rief Franz Wagner vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn in Richtung Politik und Konzerne. „Falsche Zahlen ergeben kein Energiekonzept, mit falschen Jahreszahlen betrügt Ihr die Menschen, statt erneuerbare Energien interessieren euch nur die eigenen Profite. Aber nun müsst Ihr mit uns rechnen. Es gibt nur eine richtige Lösung: AKWs abschalten, sofort!“

   

Der DGB-Landesvorsitzende Nikolaus Landgraf warf der Landesregierung vor, mit ihrem Atomkurs „Politik für die Energiekonzerne und gegen den Willen der großen Mehrheit der Baden-Württemberger“ zu machen. Landgraf sagte: „Die Zukunft Baden-Württembergs liegt in den erneuerbaren Energien, in einer Steigerung der Energieeffizienz und in Energieeinsparung – und nicht in der Wiederbelebung der Atomenergie.“ Eine Energiepolitik ohne Atomstrom schaffe viele Arbeitsplätze. „Keine Laufzeitverlängerung für die Atompolitik der Regierung Mappus“, forderte Landgraf

Der Widerstand gegen die Atompläne der Bundes- und Landesregierung kommt aus allen Schichten der Gesellschaft. Die Teilnehmer der Umzingelungsaktion stehen für die Mehrheit der Menschen in Deutschland, die die Atomenergie ablehnen. „Wenn Abgeordnete und Regierungen uns Bürger ignorieren, dann kommen wir eben zur Politik“, erklärte die BUND-Landesvorsitzende Dahlbender.

Ein Bündnis aus 19 Organisationen hatte zur Landtagsumzingelung aufgerufen. Statt einer Rolle rückwärts forderten die Teilnehmer eine zukunftsgerichtete Energieversorgung auf Basis der erneuerbaren Energien. Dafür müssen die Weichen richtig gestellt werden. Selbst der Sachverständigen-Rat der Bundesregierung (SRU) warnte vor einer Laufzeitverlängerung, die Energieversorgung in Deutschland könne zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erfolgen - bei gesteigerter Energieeffizienz und Energieeinsparungen.

Ohne jegliche Notwendigkeit wird derzeit die Änderung des Atomgesetzes im Eilverfahren durchgeführt. Innerhalb eines Monats soll die Gesetzesänderung bereits beschlossen sein. Skandalös ist dabei, dass die Experten in den Ministerien bei wichtigen Fragen nicht eingebunden sind oder nicht gehört werden. Stattdessen werden Regelungen im Sinne der Atomwirtschaft getroffen: Beispielsweise soll es bei Sicherheitsnachrüstungen eine Umsetzungsfrist von bis zu zehn Jahren geben – bei Laufzeitverlängerung von acht Jahren für ältere Atomkraftwerke.

Das Aktionsbündnis widersetzt sich dieser unverantwortlichen Atompolitik. Es duldet nicht, weiterhin den Risiken von Atomunfällen ausgesetzt zu sein und dass Atommüllberge wachsen, ohne dass es eine sichere Endlagerung gibt. Viele Kosten der Atomenergie, wie z. B. die Sanierung der Asse, müssen vom Steuerzahler getragen werden oder werden auf künftige Generationen abgewälzt.

   

 


Greenpeace-Pressebericht: Teure Atomkraft
 

Atomkraft hat in den letzten 60 Jahren 204 Milliarden Euro staatliche Subventionen erhalten. Das sind 3,4 Milliarden pro Jahr oder gut 3 Euro je Monat pro Kopf. Wie Greenpeace in einer aktuellen Studie ermittelte, zahlt damit ein Vier-Personen-Haushalt für Atomstrom mehr als für die erneuerbaren Energien. Die Studie listet Finanzhilfen des Bundes auf wie Forschungsförderung, Steuervergünstigungen in der Energiebesteuerung oder bei der so genannten Entsorgungsrückstellung. Die Konzerne müssen Geld ansparen, um die Sanierung stillgelegter Atomkraftwerke bewerkstelligen zu können – steuerfrei. Außerdem berücksichtigt die Studie Kosten für die Atommülllager Asse II und Morsleben sowie für die Stilllegung der ostdeutschen Reaktoren. Ergebnis: Selbst wenn es nicht zu der geplanten Laufzeitverlängerung kommt, zahlen wir in den kommenden Jahren weitere 100 Milliarden Euro zur Subventionierung der Atomkraft. Demnach wird jede Kilowattstunde Atomstrom mit mindestens 4,3 Cent subventioniert. Die Ökostrom-Umlage macht dagegen nur rund 3,5 Cent aus. „Atomkraft ist nicht nur die gefährlichste, sondern auch die teuerste Form der Stromerzeugung“, sagt Andree Böhling von Greenpeace. Die Bundesregierung selbst nennt als Atomsubventionen 200 Millionen Euro bis 2010, sie zählt dazu lediglich die Kompensationen für Land- und Forstwirtschaft nach dem Tschernobyl-GAU.

 

Quellen: Greenpeace, taz 16.10.2010


Naturzerstörung kostet die Menschheit Billionen Dollar

Die Zerstörung der Natur kommt die Menschheit teuer zu stehen. Das geht aus dem TEEB-Report hervor, der auf der UN-Artenschutzkonferenz im japanischen Nagoya veröffentlicht wurde. TEEB steht für Ökonomie der Ökosysteme und Biodiversität (The Economics of Ecosystems and Biodiversity). Die Studie gibt Ökosystemen einen konkreten Wert und fordert Staaten auf, diesen auch bei volkswirtschaftlichen Rechnungen einzubeziehen.

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass allein die Insekten jährlich 153 Milliarden US-Dollar (110 Milliarden Euro) an Bestäubungsleistungen erbringen. Die Korallenriffe erwirtschaften pro Jahr 172 Milliarden Dollar an Einkommen, Nahrung und weiteren Gewinnen.

Der Naturverlust wird laut TEEB insbesondere die Entwicklungsländer treffen. Durch Nichtstun entstehe nicht nur ein Wertverlust von Billionen von Dollar für die heutige und künftige Gesellschaft, es führe auch zur weiteren Verarmung der Armen, sagte Pavan Sukhdev, der die vom UN-Umweltprogramm unterstützte Studie leitete. "Die Zeit, die Artenvielfalt zu ignorieren und bei Wohlstandsvermehrung und Entwicklung auf konventionellem Denken zu beharren, ist vorbei."

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig war maßgeblich an der Studie beteiligt. Mexiko habe ein System, bei dem Leistungen eines Ökosystems bereits angerechnet werden, schreibt das UFZ. Zugleich habe sich die Abholzungsrate dort innerhalb von sieben Jahren halbiert.

Zu den Forderungen der TEEB-Autoren zählt auch, Umweltschäden finanziell zu berechnen und sie zu veröffentlichen. Zudem sollten Verursacher dafür haften.

Auf der Konferenz in Nagoya wurde zudem ein Report zur Finanzierung der Artenvielfalt (Little Biodiversity Finance Book) präsentiert. So sollten etwa Konzerne, die im Regenwald nach Arzneien suchen, Geld an das Land geben. Costa Rica habe auf diese Weise beispielsweise 4,2 Millionen Dollar pro Jahr von unterschiedlichen Institutionen und Firmen erhalten. Die Geldgeber bekommen die Exklusivrechte, in einem bestimmten Gebiet zu forschen. Costa Rica habe zehn Prozent dieser Einnahmen in den Artenschutz gesteckt.

Auch Deutschland präsentierte in Nagoya verschiedene Beispiele für die Leistung der Ökosysteme. "So ist etwa der Nutzen naturverträglicher Hochwasserschutzmaßnahmen an der Elbe, wie die Rückverlegung von Deichen und die Schaffung natürlicher Retentionsflächen, dreimal höher als deren Kosten", teilte das Bundesumweltministerium mit.

 

Quelle: Zeit Online


Förderung von Wärmetechnologien wieder möglich

Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, BAFA können nach der vorübergehenden Haushaltssperre wieder Anträge auf Förderung solarer Wärme, Wärmepumpen und Biomasseanlagen gestellt werden. Allerdings wurden die Förderkonditionen überarbeitet:

·        Anträge, die bis 3. Mai eingegangen sind, erhalten Zuschüsse nach den alten Förderrichtlinien.

·        Anträge, die zwischen 4. Mai und 11. Juli beim BAFA eingegangen sind, werden abgelehnt. Eine erneute Antragstellung nach den neuen Richtlinien ist möglich.

·        Nach den neuen Richtlinien werden Solarwärmeanlagen, Wärmepumpen und Pelletheizungen in Neubauten nicht mehr bezuschusst. Begründung: Was nach dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Pflicht ist, muss nicht auch noch gefördert werden.

·        Solarkollektoren, die nur der Trinkwassererwärmung und nicht der Heizungsunterstützung dienen, werden ebenfalls nicht mehr gefördert.

·        Aus der Förderung genommen wurden außerdem luftgeführte Pelletsöfen, Scheitholzvergaserkessel und weniger effiziente Wärmepumpen. Der Grund ist, dass diese Technologien bereits im Markt etabliert sind. Gefördert werden sollen aber nur die innovativsten Techniken.

Infos: www.bafa.de

 


Neues Flachwasserbiotop:

"Schlut" mit dem alten Federbach verbunden

Alle Bilder hier!!!

Schweres Gerät ließ in den letzten Oktobertagen der Verein für Umweltschutz und Landschaftspflege Ötigheim (VUL) vorfahren. Im Niederwald wurde mit Hilfe von Bagger und Muldenkipper eine verlandete Hochwasserrinne des Alten Federbachs, kurz Schlut genannt, zu einem Flachwasserbiotop umgestaltet. Bereits in den Jahren 2005 und 2007 wurden die beiden ersten Drittel der rund 500 Meter langen Senke vom Verein freigelegt. Mit dem letzten Abschnitt ist das nun entstandene Gewässer auch wieder mit dem Alten Federbach verbunden worden. Bei der Ausbaggerung kamen tiefschwarze, im Schlamm versunkene Mooreichen zum Vorschein, die als Beleg für die Jahrhunderte lange Wasserführung der Schlut gelten.

 

         

Erläuterung zu den Bildern:

Als Mooreichen bezeichnet man Eichenstämme, die über Jahrhunderte in Mooren, Sümpfen oder in Flussufern gelegen hatten und ausgegraben wurden. Die Gerbsäure des Eichenholzes verbindet sich mit den Eisensalzen des Wassers, wodurch das Holz sehr hart wird und sich stark verfärbt. Die Verfärbung kann sehr unregelmäßig sein und variiert von hellgrau über dunkelgelb, dunkelbraun, blaugrau bis tiefschwarz. Diese subfossilen Eichen können 600 bis 8500 Jahre alt sein.

 

Nach dem Motto „Wasser ist Leben“ werden sich bald Röhrichte und Wasserpflanzen als Grundlage für eine neue Artenvielfalt am Gewässer einstellen.
Dazu trägt auch die abwechslungsreiche Ufergestaltung bei. Seichte Stellen bilden bevorzugt Lebensräume für Amphibien und Wasserinsekten, während eine zwei Meter hohe Steilwand dem Eisvogel Möglichkeit zum Bau seiner Brutröhre bietet.

Aber ist ein Flachgewässer nicht eine Brutstätte für Schnaken? Keine Sorgen: Aufgrund der ganzjährigen Wasserführung werden sich rasch natürliche Fressfeinde der Schnakenlarven wie Molche, Käfer und Libellenlarven einfinden, die eine Massenvermehrung dieser Plagegeister verhindern.
Und noch ein Vorteil bietet das neue Flachgewässer: Aufgrund seiner Ausdehnung und seines großen Fassungsvermögens stellt es auch einen Beitrag zum Hochwasserschutz dar.

8300 Euro kostete die Maßnahme, die aufgrund ihrer Bedeutung für die Erhaltung und Entwicklung des NATURA 2000-Gebietes von der Umweltbehörde des Landratsamtes Rastatt mit 70 Prozent bezuschusst wurde. Der VUL arbeitet bereits viele Jahre an der ökologischen Verbesserung des örtlichen NATURA 2000-Gebietes und wurde dafür im Frühjahr mit dem Landesnaturschutzpreis ausgezeichnet.

Vorher-Nacher-Vergleich

4691-1 Richtung Alter Federbach

4732-1

 

 

4703-1          

4753-1

 

 

4700-1

4711-1

4698-1           Anschluss an Alten Federbach

4712-1

 

 


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Mitgliederversammlung 2010:

Umfangreiches Engagement für Biotoppflege und Artenschutz

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Zur Mitgliederversammlung am 12.März konnte der 1.Vorsitzende August Wieland eine stattliche Anzahl interessierter Mitglieder und Gäste begrüßen. In seinem Geschäftsbericht verwies er auf zahlreiche, vom Verein organisierte und durchgeführte Maßnahmen im Bereich der Biotoppflege und des Artenschutzes.

Mehrere Baumpaten sowie Aktive des Vereins sorgten durch ihre Betreuung von Obstbäumen für einen gesunden Baumbestand. Die alljährliche Pflege von zwei Hektar gemeindeeigener Streuobstwiesen trägt zum Erhalt einer strukturreichen Landschaft bei und bietet vielen Kleintieren Überlebenschancen innerhalb von landwirtschaftlichen Monokulturen.

Am renaturierten Stinkgraben wurden aufgekommene Schwarzerlen entfernt, die die Röhrichte und das Gewässer verschatteten. Jetzt kann das Gewässer wieder eine größere Artenvielfalt bieten und ermöglicht interessante Naturbeobachtungen.

In Zusammenarbeit mit einem Landwirt werden seit Jahren rund drei Hektar Wiesen im Tiefgestade gemäht und abgeräumt. Erholung Suchende treffen hier auf ein gepflegtes und reichhaltiges Landschaftsbild mit vielen Sichtbeziehungen und einem schönen Blick auf den alten gewachsenen Ötigheimer Ortsrand.

Im Niederwald fand ein umfangreiches Flachgewässer-Projekt seinen Abschluss: Mit dem 2009 verwirklichten letzten Bauabschnitt wurde eine 500 Meter lange Schlut ausgeräumt und an den Alten Federbach angeschlossen.

Rund 90 Nisthilfen für Fledermäuse betreut der Verein in den Ötigheimer Wäldern, die diesen nachtaktiven Jägern im Sommer Unterschlupf und Nistmöglichkeit bieten. Kontrollen ergaben einen Belegungsgrad von 70 Prozent.

Weitere Artenschutzaktivitäten entwickelte der Verein mit der Pflege des Sandgrasnelkenstandortes im Hirschgrund sowie mit der Pflege einer Brachwiese im Naturdenkmal Kampelsried. Dort gelten die Bemühungen dem Schutz und Erhalt des Langblättrigen Ehrenpreis und des Großen Wiesenknopf. Letzterer ist für den seltenen Schmetterling Wiesenknopf-Ameisenbläuling die Raupennahrungspflanze

All die durchgeführten Maßnahmen erforderten einen enormen organisatorischen, zeitlichen und auch finanziellen Aufwand. Durch Förderung mit Kreis- und Landesmitteln konnten die Kosten von rund 14 000 Euro bewältigt werden.

Wie immer kam auch die Öffentlichkeitsarbeit mit zwei sehr gut besuchten Exkursionen im Mai und Juni nicht zu kurz.

Höhepunkt des ereignisreichen Jahres war die Würdigung der Vereinsarbeit durch die Verleihung des Landesnaturschutzpreises durch Minister Peter Hauk in Stuttgart.

Der Bericht von Kassier Rolf Jenisch dokumentierte eine gesunde finanzielle Basis. Allerdings wird sich dies aus mehreren Gründen bald ändern, da seit 2007 die Bezuschussung von Fördermaßnahmen von bis dahin 90 Prozent auf 70 Prozent zurückgenommen wurde. Mitgliederbeiträge und Spenden können diese massive Reduzierung nicht ausreichend kompensieren. Des Weiteren ist der Kauf einer Garage zur Unterbringung von Geräten vorgesehen. Sorgen bereiten zunehmend die Reparaturkosten für den vereinseigenen Motormäher.

Eine einwandfreie Kassenführung konnten die Kassenprüfer Bernhard Kunze und Elisabeth Vehring-Rößler bestätigen.

Die Entlastung der Vorstandschaft erfolgte einstimmig.

Die anschließenden Neuwahlen gingen zügig über die Bühne, da sich alle bisherigen Vorstandsmitglieder zur Weiterarbeit bereiterklärten. Erster Vorsitzender ist weiterhin August Wieland, zweiter Vorsitzender Dr. Volker Späth. Die Finanzen bleiben in Händen von Rolf Jenisch, ebenso das Amt des Schriftführers bei Eckart Naab. Beisitzer bleibt Christian Gehri.

Nachdem die Mitgliedsbeiträge im Jahre 1995 zum letzten Mal erhöht wurden, war eine Anpassung im Interesse einer satzungsgemäßen Aufgabenerfüllung unumgänglich. Einstimmig beschlossen wurde ein Jahresbeitrag von 10 Euro für Einzelmitglieder und 15 Euro für Familien.

Mit Franz Hamhaber, Daniela Lusch und Eckart Naab konnte der 1.Vorsitzende drei verdiente Mitglieder für 25-jährige Vereinstreue ehren.

Da im Jahre 2011 das 40-jährige Vereinsjubiläum ansteht, appellierte August Wieland an alle Mitglieder, die Vorstandschaft bei den Vorbereitungen und der Durchführung des Jubiläums zu unterstützen. In einem Ausblick stellte er die Grundkonzeption des geplanten Festablaufes vor.

In einem sehr anschaulichen Multimedia-Vortrag unter dem Thema: „Ziegenmelker & Co. – bedeutende Vogelarten der Hardt“ brachte Jochen Lehmann vom Bühler Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz (ILN) den Anwesenden verschiedene Vögel wie Ziegenmelker, Heidelerche, Wendehals oder Schwarzspecht näher und verwies auf die Bedeutung des Erhaltes und der Stabilisierung ihres Lebensraumes.
 


       

 

 

Über 4800 Menschen fordern: AKWs endlich abschalten!

VUL bei Großkundgebung am Pannenmeiler in Neckarwestheim

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Die Anti-Atom-Bewegung lebt: Am Sonntag, 21.03.2010 hat der größte Protest gegen Atomenergie im Südwesten seit mehr als zehn Jahren stattgefunden. Mehr als 4800 Menschen – erfreulicherweise viele junge - haben in Neckarwestheim gegen die von der Bundesregierung geplante Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke demonstriert, darunter auch VUL-Mitglieder. Zu der Großkundgebung hatte ein Bündnis aus 35 Verbände, Initiativen, Stiftungen und Parteien aufgerufen – u. a. die Aktionsbündnisse Castorwiderstand und Energiewende Heilbronn, ausgestrahlt, BBMN, BDKJ, Bündnis 90/Die Grünen, BUND, Deutsche Umweltstiftung, Energiewende-Komitee, DGB, Die Linke, DUH, IPPNW, Landesjugendring, LNV, NABU, Naturfreunde, SPD und VUL-Ötigheim.

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) beweist seit Wochen wie überflüssig das Atomkraftwerk Neckarwestheim 1 ist“, sagte in der Hauptansprache der Bundesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Prof. Dr. Hubert Weiger. Denn der Reaktor produziert derzeit weniger als ein Drittel seiner möglichen Strommenge. „Mit diesem Trick versucht die EnBW die Abschaltung hinauszuzögern bis das Energiekonzept der Bundesregierung vorliegt“, betonte Weiger. Dahinter steckt die Hoffnung des Energieversorgers, dass auch dieser Uraltmeiler noch länger laufen darf. „Der störanfällige Pannenreaktor ist gefährlicher als Krebs und überflüssiger als ein Kropf. Er muss sofort vom Netz“, forderte Weiger. „Wenn der Meiler endlich abgeschaltet wurde, wird das wegen der Stromüberproduktion niemand merken.“

Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke blockieren die Energiewende. Statt die erneuerbaren Energien zu fördern, sorgen sie vor allem für zusätzliche Milliardengewinne der vier großen Stromversorger in Deutschland. Aber gegen die von der schwarz-gelben Bundesregierung geplante Änderung des Atomgesetzes regt sich vielerorts heftiger Widerstand. „Die heutige Kundgebung wird durch ein breites gesellschaftliches Bündnis von über 35 Organisationen getragen. Von jung bis alt und über Parteigrenzen hinweg sind heute Tausende auf die Straße gegangen, um gegen die aktuelle Pro-Atompolitik zu demonstrieren“, sagte Weiger. „Es ist an der Zeit, dass die schwarz-gelbe Bundes- und Landesregierung erkennen, dass die Ablehnung der Atomkraft selbst in den eigenen Reihen und bei ihren Wählern viel größer ist als die Zustimmung. Wir fordern Sie deshalb auf: Schalten Sie die AKWs endlich ab!

Die neu entbrannte Debatte über die Erkundungsarbeiten im Salzstock Gorleben, die Skandale um die atomaren Endlager in Morsleben und Asse zeigen: Das Problem des strahlenden Atommülls ist völlig ungelöst. „Noch ist kein einziges Gramm der Tausende von Tonnen hoch radioaktiver Abfälle sicher entsorgt und jährlich fallen weitere 500 Tonnen hoch radioaktiver Abfälle an. Eine sichere ‚Endlagerung’ war eigentlich Genehmigungsvoraussetzung – mittlerweile ist allen klar: Ein sicheres Endlager kann und wird es nie geben. Deshalb braucht es den schnellstmöglichen Atomausstieg und deshalb darf es auch keine Laufzeitverlängerung geben“, betonte die baden-württembergische BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender für das Aktionsbündnis.

Die Kundgebung war der Auftakt für den heißen Anti-Atom-Sommer 2010. Weiter geht es mit Aktionen am 24.4.2010 in Biblis und der parallel stattfindenden Ketten-Re-Aktion zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel, Mahnwachen zum Tschernobyltag (26.4.2010), dem Anti-AKW-Pfingsttreffen in der Schweiz (24.5.2010) und weiteren Aktionen – auch in Süddeutschland. Alle teilnehmenden Organisationen waren sich einig: „Wir werden nicht aufhören zu protestieren, bis diese Dinosauriertechnologie endlich der Vergangenheit angehört.“

Impressionen:

Ankunft in Kirchheim Marsch zum Kraftwerk
   
Kundgebung am Kraftwerk Neckarwestheim Aufstellung des mit 1500 Metern ...
   
... längsten Anti-Atomkraft-Banners ... ... entlang des Kraftwerks.

 


Exkursion am 18. April 2010

"Jede Menge Holz"

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Unter diesem Motto stand die Exkursion, die der VUL in Zusammenarbeit mit den NABU am Sonntag, 18. April 2010 anbot. Die Teilnehmer trafen sich um 9.00 Uhr am Parkplatz "Fohlenweide" in Rastatt, um unter fachkundiger Leitung von Jörg Griese eine 2-stündige Exkursion durch die heimische Busch- und Baumwelt zu unternehmen.

Jörg Griese erklärte dabei Sträucher und Bäume sowie Besonderheiten des alten Auenwaldes zwischen Rastatt und Ötigheim, dem so genannten Ötigheimer Wald. Die erstaunliche Fülle der verschiedenen Gehölze ließ deutlich werden, warum dieser Wald heute Naturschutzgebiet ist.

 

Über 20 verschiedene Baum- und Straucharten wurden anhand ihrer Merkmale bezüglich Borke, Blattwerk, Blüte und Wuchs ausführlich beschrieben und erklärt. Mancher Teilnehmer war über die Besonderheiten von eigentlich bekannten Bäumen sehr erstaunt: Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass die Birke Nektardrüsen an ihren Blattstielen hat? Oder dass die Rubinie mit Erbsen, Bohnen und Linsen verwandt ist?

Am Ende der interessanten botanischen Führung waren die Teilnehmer überrascht, wie man doch auf kleinstem Raum und auf relativ kurzer Strecke solche Artenvielfalt erleben kann.

   

   

 


Jahresrückblick 2009

(von A. Wieland)

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Am Ende von 2009 können die 250 Mitglieder des Vereins für Umweltschutz und Landschaftspflege Ötigheim (VUL) auf ein erfolgreiches Jahr zurück blicken.

Beginnend mit Baumpflegearbeiten auf zwei Hektar Streuobstwiesen wurden im Jahresverlauf umfangreiche Maßnahmen zur Pflege der Ötigheimer Landschaft durchgeführt, wie beispielsweise am Standort der Sandgrasnelke im Hirschgrund, bei den Federbachwiesen im Tiefgestade oder bei einer Wiesenerstpflege im Naturdenkmal Kampelsried (siehe Artikel „ErfolgreicheSaison…“).

Mit der Verwirklichung des letzten Bauabschnittes - seit Beginn der Maßnahme im Jahr 2005 - konnte im Niederwald ein 500 Meter langes Flachgewässer vollendet werden, das durch seinen Anschluss an den Alten Federbach zukünftig ganzjährige Wasser führt. Damit ist es für bedrohte Arten wie der Eisvogel oder die Amphibien ein besonders wertvolles Biotop. Wie wichtig Flachgewässer auch in unserer Heimat sind, wird durch den jüngsten Bericht der International Union for Conservation of Nature (IUCN) vom 03.11.2009 deutlich. Danach zählen die Amphibien zur den Tierarten in der höchsten Bedrohungskategorie. Ursache hierfür sei neben dem Klimawandel der Verlust einmaliger Lebensräume.

vom VUL angelegtes Flachgewässer im Niederwald

Zwei naturkundlichen Exkursionen boten Interessierten Einblicke in die örtliche Tier- und Pflanzenwelt: Volker Späth führte hierzu zum umgestalteten Federbachkanal und auf die Wiesen im Bruch und Kampelsried, während Andreas Kühn den Lebensraum der grundwassergeprägten Wälder und Wiesen westlich von Ötigheim vorstellte.

Exkursion mit Andreas Kühn im Ötigheimer Wald

Absoluter Höhepunkt im Vereinsjahr war schließlich die Verleihung des Landesnaturschutzpreises im Neuen Schloss in Stuttgart. Diesen durften der 1. Vorsitzende August Wieland und weitere Mitglieder des Vereins vom Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk, entgegennehmen. Verliehen wurde er für überdurchschnittliches ehrenamtliches und dauerhaftes Engagement für die Erhaltung der natürlichen Umwelt. Das Preisgeld von 1600 Euro floss gleich in die laufende Landschaftspflege und Biotopgestaltung. Denn 13000 Euro kosteten alle Maßnahmen 2009, wobei 70 Prozent durch den Landkreis und das Regierungspräsidium Karlsruhe finanziert wurden. Trotzdem ist der vom Verein zu tragende Anteil gewaltig. Seit die staatliche Förderung im Jahr 2007von 90 auf 70 Prozent reduziert wurde, schwindet das Guthaben der Vereinskasse rapide. „Der Verein wird in Zukunft weit weniger Maßnahmen stemmen können“ so Kassier Rolf Jenisch „es sei denn es findet sich ein Mäzen ähnlich wie bei 1899 Hoffenheim“.

 

Erfolgreiche Saison für die Landschaftspflege in Ötigheim
(von V. Späth)

 

In den vergangenen Wochen sind bei Landwirten und ehrenamtlich arbeitenden Naturvereinen landesweit zahlreiche Bescheide mit empfindlichen Kürzungen ihrer Landschaftspflegeanträge angekommen. So musste auch der VUL in diesem Jahr etwas zittern, ob die beantragten Zuschüsse für die notwendigen Landschaftspflegearbeiten auch tatsächlich vom Landkreis und vom Regierungspräsidium Karlsruhe gewährt werden. Die Förderbescheide kamen zwar erst Ende Juli, aber zur Freude des VUL wurden alle Anträge positiv beschieden.

Auf der Hardt konnten somit die vom VUL betreuten Streuobstwiesen gemäht und gepflegt werden. Angesichts der Überalterung vieler Obstbaumbestände sind die vom VUL angelegten Bestände ein wichtiger Baustein für die Erhaltung des Streuobstes in der Zukunft. "Auch die Hardt wird vermehrt von Erholung suchenden aufgesucht, so Volker Späth, mit der Streuobstpflege trägt der VUL somit auch zur Aufwertung der ortsnahen Erholung bei und steigert die Lebensqualität für die örtliche Bevölkerung". Auf der Hardt liegt auch ein besonderer "Edelstein" der Ötigheimer Gemarkung. Die seltene Sandgrasnelke an der Kiesgrube am Hirschgrund wird vom VUL schon seit vielen Jahren gehegt und gepflegt. "Wichtig, so August Wieland, ist es jährlich einmal die aufkommenden Gehölze (meist junge Birken) und junge Goldrutenpflanzen zu zupfen bzw. heraus zu ziehen". Von Ende Juni bis Ende August bietet sich dann ein ausgedehnter Blühaspekt. Dank der Pflege des VUL kann sich die Sandgrasnelke noch ausbreiten. Die Maßnahme wird durch das Regierungspräsidium Karlsruhe gefördert.

 

Pflege der Sandgrasnelke im Hirschgrund

Im Tiefgestade konzentriert sich die Landschaftspflege auf die Wiesen um den renaturierten Federbach und das Schwarze Loch. Der VUL versteht sich hier als Förderer der Feuchtwiesen und als Zurückdränger von Goldrute und Brennnessel, zwei invasive Pflanzenarten, die bei fehlender Pflege schnell alle Flächen erobern. So organisiert der VUL die Wiesenpflege hinter dem Stadion und entlang des Federbachs. Hierbei erfolgt eine Zusammenarbeit mit örtlichen Landwirten und dem Bauhof der Gemeinde. Abgesprochen wird insbesondere, wer die Pflege welcher Flächen übernimmt. Mit der Förderung der Pflege durch den Landkreis und das Regierungspräsidium Karlsruhe konnten in den letzten 3 Jahren erhebliche Fortschritte gemacht werden. Erholung suchende treffen auch hier auf ein gepflegtes und reichhaltiges Landschaftsbild mit vielen Sichtbeziehungen und einen schönen Blick auf den alten gewachsenen Ötigheimer Ortsrand.

Die besonderen Schätze des Tiefgestades liegen in botanischer Hinsicht aber im Bruch in Richtung der Bietigheimer Gemarkung. Im Gewann Kampelsried wachsen Feuchtwiesen mit dem Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) und dem Langblättrigen Ehrenpreis (Veronica longifolia). Gleichzeitig kommt hier eine seltene Schmetterlingsart vor, der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Er lebt im feuchten Grünland und benötigt zur Fortpflanzung die Raupennahrungspflanze Großer Wiesenknopf. An die noch grünen Blütenköpfchen legt das Weibchen seine Eier ab. Die frisch geschlüpften Raupen bohren sich in das Blütenköpfchen, wo sie die ersten drei Entwicklungsstadien durchlaufen. Nach drei bis vier Wochen verlassen sie im vierten Larvenstadium das Blütenköpfchen und lassen sich aufgrund ihres Honigduftes von der Wirtsameisenart Myrmica scabrinodis adoptieren. In deren Nest durchlaufen sie den Rest ihrer Entwicklung. Dabei ernähren sich die Schmetterlingslarven von der Ameisenbrut und geben dafür den Ameisen ein zuckerhaltiges Sekret ab.

Langblättriger Ehrenpreis im Kampelsried


Wer sich für die Landschaftspflege auf der Ötigheimer Gemarkung interessiert, kann auch im nächsten Jahr im Rahmen der angebotenen Exkursionen die Pflegeflächen kennen lernen.

 


Streuobstwiesenpflege durch den VUL

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Wiesenpflege im Gewann "Fuchslöcher" - Professionelle Unterstützung durch Vereinsmitglieder

Mit den letzten Arbeitseinsätzen im September haben wir die diesjährige Streuobstwiesenpflege
erfolgreich abgeschlossen.

 
Im Gewann "Kreuzäcker" - Einsatz für unseren Vordermäher

1,8 ha gemeindeeigene Obstwiesen wurden mit dem Vordermäher gemäht und zwei Obstwiesen
zusätzlich gemulcht.

 

("Kreuzäcker") - Einsatz schwerster Maschinen ("Fuchslöcher")

 


Naturkundliche Wanderung am 19. Juni 2009

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Am Freitag, den 19.06.09, fand für alle Interessierten eine zweistündige naturkundliche Wanderung unter Leitung von Andreas Kühn statt.

Um 19:00 Uhr ging es vom Treffpunkt direkt in den "Etjer Urwald" nahe dem Reitplatz.

 

 

Eine typische Pflanzenart ist das Seegras, das auf
nährstoffarmen Böden gedeiht. Sie bestehen vor allem
aus Sedimenten aus dem Nordschwarzwald, die Murg
und Federbach hier ablagerten.

Der weitere Weg führte die Teilnehmer über Schluten und
an Teichen vorbei zum Federbach.

Neben Pfennigkraut ...  ... und Wasserfeder ...

 ... zeigten sich "Urtiere", ...

 ... Prachtlibellen, ...


.... Korallenpilze ...


 

  ... und andere Schönheiten der Wiesen
nahe unseres Dorfes.

Hierbei gab es kein Blümchen, kein Gräschen, das unser fachkundiger Führer Andreas Kühn nicht kannte.

Ende der Wanderung war der alte Badplatz.


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Naturkundliche Exkursion an den neu gestalteten Federbach
am 8. Mai 2009 zwischen Ötigheim und Bietigheim unter der
Leitung von Dr. Volker Späth


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Am renaturierten Federbachkanal:

 

Der Rückweg über das Kampelsried ...

 

... und das Ötigheimer Bruch ...

... bezog die Feuchtgebiete und Wiesen im Ötigheimer Tiefgestade mit ein.


Erläutert wurden vorkommende Pflanzen und Tiere sowie durchgeführte Pflegemaßnahmen.

Langblättriger Ehrenpreis

Bach-Nelkenwurz (Geum Rivale)


 


Naturschutzpreis für VUL

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Minister Peter Hauk (Zweiter von links) mit den Preisträgern Christian Gehri, Rolf Jenisch und August Wieland (von links)

Foto: Eppler

Film unter: http://www.stiftung-naturschutz-bw.de/servlet/PB/menu/1285926/index.html

Große Ehre wurde am Samstag, 04.04.09, dem VUL zuteil. Im Neuen Schloss Stuttgart durften Vertreter des Vereins vom Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk, den Landesnaturschutzpreis 2008 entgegennehmen.

„Wir brauchen partnerschaftliches Engagement und aktive Gestalter zur Pflege des Naturerbes und Sicherung der Natura 2000 Gebiete“, so der Minister in seiner Laudatio.

Der Preis der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg wird seit 1982 alle zwei Jahre vergeben und ist mit insgesamt 15 000 Euro dotiert. Neben dem VUL, der ein Preisgeld in Höhe von 1 600 Euro erhielt, wurden noch 9 weitere Bewerber ausgezeichnet. Der diesjährige Landesnaturschutzpreis stand unter dem Motto: „Starke Partner für Natura 2000: Naturschutz – Landwirtschaft – Forstwirtschaft“.

Natura 2000 ist ein europaweites, zusammenhängendes Netzwerk von Schutzgebieten, das gemäß der Flora-Fauna-Habitatsrichtlinie (FFH) von 1992 sowie der Vogelschutzrichtlinie von 1979 eingerichtet wurde. Natura 2000 ist damit zentrale Grundlage für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Europa.

Der VUL bewarb sich mit dem Projekt „Schutz- und Pflegemaßnahmen sowie Öffentlichkeitsarbeit im FFH-Gebiet „Rheinniederung zwischen Wintersdorf und Karlsruhe“ bei Ötigheim“.

Dabei wurden folgende Maßnahmen des Vereins als beispielhaft gewürdigt:

Fledermausschutz, insbesondere Bestandserfassung und -stabilisierung durch Verbesserung der Nistmöglichkeiten.

Optimierung des ökologischen Zustands im FFH-Gebiet durch Vertiefen von Schluten und Senken zu ganzjährig Wasser führenden Biotopen.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit von Landnutzer und Naturschützer bei der Bewirtschaftung und Pflege von 4 Hektar Wiesen im Ötigheimer Tiefgestade sowie

Stärkung des Bewusstseins für den Erhalt der Artenvielfalt durch Exkursionen, Führungen und Vorträge.

In den letzten 6 Jahren hat der 250 Mitglieder zählende Verein rund 50 000 Euro – einschließlich Fördergelder - in Naturschutz und Landschaftspflege investiert. Und für das laufende Jahr sind bereits Maßnahmen im Umfang von 10 000 Euro geplant. „Da kommt das Preisgeld gerade zur richtigen Zeit“, so die beiden Vorsitzenden August Wieland und Dr. Volker Späth, die jetzt mit Zuversicht in die Zukunft schauen.

Die Auszeichnung des VUL bringt auch die Ötigheimer Gemarkung mit ihrer besonderen Natur und Landschaft in das Rampenlicht einer landesweiten Bewertung. Der VUL, der im Jahr 2011 sein 40jähriges Jubiläum feiern darf, hat mit seiner Arbeit bewiesen, dass es auch unter einem europäischen Blickwinkel bedeutsam ist, die Ötigheimer Landschaft zu hegen und zu pflegen.


Mitgliederversammlung am 13. März 2009

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August Wieland, Zweiter v. links mit den geehrten Bernhard Kunze, Luzia Kunze, Peter Kühn und
Günter Kühn-Riedlberger, von links.

Zur alljährlichen Mitgliederversammlung konnte der 1.Vorsitzende August Wieland zahlreiche Mitglieder begrüßen. Im Totengedenken wurde den verstorbenen Mitgliedern gedacht. In seinem detaillierten Geschäftsbericht führte der 1.Vorsitzende zahlreiche Maßnahmen auf, die das vergangene Jahr vereinsmäßig prägten.

Rund 150 Obstbäume wurden geschnitten. Darunter viele stattliche Bäume, die das Landschaftsbild der Ötigheimer Hardt bereichern. Bei der Kontrolle der im Wald ausgebrachten Fledermauskästen zeigte sich, dass diese Sommerquartiere zunehmend angenommen werden, während der vom Verein errichtete Fledermaustunnel, nur sporadisch als Winterquartier belegt wird.

Am neu geschaffenen Flachwasserbiotop im Niederwald, einer ursprünglich verlandeten Schlut des Alten Federbachs, wurde durch die Aktiven des Vereins das Ufer eingeebnet.

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe wurden von April bis Oktober Pflegemaßnahmen am Sandgrasnelkenstandort durchgeführt. Dabei wurden vor allem Birkenschösslinge und Goldruten in Handarbeit entfernt, um die Wachstumsbedingungen dieser geschützten Pflanze zu verbessern.

Mehrmals gemäht wurden Wiesenflächen im Bereich des renaturierten Federbaches und dabei Massenpflanzen wie Goldrute und Brennnessel zurückgedrängt. Ebenfalls gepflegt wurden Wiesenflächen im Schwarzen Loch sowie Streuobstwiesen, wobei auch Baumpaten behilflich waren.

Am Ortsrand von Ötigheim ließ der Verein 3 Hektar Wiesenflächen durch einen ansässigen Landwirt pflegen. Diese Maßnahme wird vom Verein schon seit vielen gemanagt und dient der Erhaltung artenreicher Wiesenlandschaft

Erstmals erfolgte eine Pflegemaßnahme für den Langblättrigern Blauweiderich, eine in Baden-Württemberg nur an wenigen Standorten vorkommende und besonders geschützte Staudenpflanze.

Mit mehreren Aktionen gelang dem Verein eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit: So wurden erstmals Hinweis- und Informationsschilder an VUL-Pflegeflächen aufgestellt. Eine Naturerlebniswanderung am renaturierten Federbach zeigte den 20 Teilnehmern, wie hervorragend diese Maßnahme gelungen ist. Und ein Vortrag über die Rückkehr des Luchses nach Baden-Württemberg fand interessierte Zuhörer.

Erstmals nahm der VUL am Wettbewerb um den Landesnaturschutzpreis von Baden-Württemberg teil und stellte sich damit überregionaler Konkurrenz. Eine Entscheidung über den Erfolg dazu steht derzeit noch aus.

Laut den Ausführungen des 1. Vorsitzenden waren die vielfältigen und zum Teil kostenintensiven Pflegemaßnahmen alleine durch die Mitgliedsbeiträge des Vereins nicht finanzierbar. Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Landkreis, dem Regierungspräsidium Karlsruhe und der Stadt Rastatt konnten Zuschüsse zu den Maßnahmen erhalten und diese damit realisiert werden.

Genauere Angaben machte dazu Rolf Jenisch als Kassenwart. In seinem detaillierten Kassenbericht zeigte er, dass der Verein auch finanziell gut aufgestellt ist und verantwortungsvoll gewirtschaftet wurde.

Die Kassenprüfung durch Bernhard Kunze und Elisabeth Vehring- Rößler ergab eine stimmige und korrekte Kassenführung, sodass eine Entlastung des Kassenwartes und der gesamten Vorstandschaft einstimmig erfolgte.

Im Namen der Anwesenden bedankte sich Bernhard Kunze für die gute und zielgerichtete Arbeit der Vorstandschaft und die vielfältigen Bemühungen im Sinne der Vereinssatzung.

In seinem Ausblick verwies August Wieland neben den Routinetätigkeiten vor allem auf das 40-jährige Vereinsjubiläum im Jahre 2011 und bat um rege Unterstützung bei den anstehenden Vorbereitungen.

Eine große Ehre war dann für den 1.Vorsitzenden die Würdigung für 25-jährige Mitgliedschaft und besondere Verdienste um den Verein von Luzia Kunze, Günther Kühn-Riedlberger, Peter Kühn und Bernhard Kunze.

Im anschließenden Dia-Vortrag stellte Martin Glatt vom NABU-Kreisverband den Eisvogel, seinen Lebensraum und seinen Überlebenskampf in der Natur mit einzigartigen Bildern vor. Besonders beeindruckend waren dabei die Bilder von der Jagd und der Fütterung des Nachwuchses. So gelang es dem Referenten, die Anwesenden von einem phantastischen Vogel zu faszinieren und zum Staunen zu bringen.

Bericht über die Mitgliederversammlung des Vereins für Umweltschutz und Landschaftspflege Ötigheim

Zur alljährlichen Mitgliederversammlung konnte der 1.Vorsitzende August Wieland zahlreiche Mitglieder begrüßen. Im Totengedenken wurde den verstorbenen Mitgliedern gedacht. In seinem detaillierten Geschäftsbericht führte der 1.Vorsitzende zahlreiche Maßnahmen auf, die das vergangene Jahr vereinsmäßig prägten.

Rund 150 Obstbäume wurden geschnitten. Darunter viele stattliche Bäume, die das Landschaftsbild der Ötigheimer Hardt bereichern. Bei der Kontrolle der im Wald ausgebrachten Fledermauskästen zeigte sich, dass diese Sommerquartiere zunehmend angenommen werden, während der vom Verein errichtete Fledermaustunnel, nur sporadisch als Winterquartier belegt wird.

Am neu geschaffenen Flachwasserbiotop im Niederwald, einer ursprünglich verlandeten Schlut des Alten Federbachs, wurde durch die Aktiven des Vereins das Ufer eingeebnet.

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe wurden von April bis Oktober Pflegemaßnahmen am Sandgrasnelkenstandort durchgeführt. Dabei wurden vor allem Birkenschösslinge und Goldruten in Handarbeit entfernt, um die Wachstumsbedingungen dieser geschützten Pflanze zu verbessern.

Mehrmals gemäht wurden Wiesenflächen im Bereich des renaturierten Federbaches und dabei Massenpflanzen wie Goldrute und Brennnessel zurückgedrängt. Ebenfalls gepflegt wurden Wiesenflächen im Schwarzen Loch sowie Streuobstwiesen, wobei auch Baumpaten behilflich waren.

Am Ortsrand von Ötigheim ließ der Verein 3 Hektar Wiesenflächen durch einen ansässigen Landwirt pflegen. Diese Maßnahme wird vom Verein schon seit vielen gemanagt und dient der Erhaltung artenreicher Wiesenlandschaft

Erstmals erfolgte eine Pflegemaßnahme für den Langblättrigern Blauweiderich, eine in Baden-Württemberg nur an wenigen Standorten vorkommende und besonders geschützte Staudenpflanze.

Mit mehreren Aktionen gelang dem Verein eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit: So wurden erstmals Hinweis- und Informationsschilder an VUL-Pflegeflächen aufgestellt. Eine Naturerlebniswanderung am renaturierten Federbach zeigte den 20 Teilnehmern, wie hervorragend diese Maßnahme gelungen ist. Und ein Vortrag über die Rückkehr des Luchses nach Baden-Württemberg fand interessierte Zuhörer.

Erstmals nahm der VUL am Wettbewerb um den Landesnaturschutzpreis von Baden-Württemberg teil und stellte sich damit überregionaler Konkurrenz. Eine Entscheidung über den Erfolg dazu steht derzeit noch aus.

Laut den Ausführungen des 1. Vorsitzenden waren die vielfältigen und zum Teil kostenintensiven Pflegemaßnahmen alleine durch die Mitgliedsbeiträge des Vereins nicht finanzierbar. Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Landkreis, dem Regierungspräsidium Karlsruhe und der Stadt Rastatt konnten Zuschüsse zu den Maßnahmen erhalten und diese damit realisiert werden.

Genauere Angaben machte dazu Rolf Jenisch als Kassenwart. In seinem detaillierten Kassenbericht zeigte er, dass der Verein auch finanziell gut aufgestellt ist und verantwortungsvoll gewirtschaftet wurde.

Die Kassenprüfung durch Bernhard Kunze und Elisabeth Vehring- Rößler ergab eine stimmige und korrekte Kassenführung, sodass eine Entlastung des Kassenwartes und der gesamten Vorstandschaft einstimmig erfolgte.

Im Namen der Anwesenden bedankte sich Bernhard Kunze für die gute und zielgerichtete Arbeit der Vorstandschaft und die vielfältigen Bemühungen im Sinne der Vereinssatzung.

In seinem Ausblick verwies August Wieland neben den Routinetätigkeiten vor allem auf das 40-jährige Vereinsjubiläum im Jahre 2011 und bat um rege Unterstützung bei den anstehenden Vorbereitungen.

Eine große Ehre war dann für den 1.Vorsitzenden die Würdigung für 25-jährige Mitgliedschaft und besondere Verdienste um den Verein von Luzia Kunze, Günther Kühn-Riedlberger, Peter Kühn und Bernhard Kunze.

Im anschließenden Dia-Vortrag stellte Martin Glatt vom NABU-Kreisverband den Eisvogel, seinen Lebensraum und seinen Überlebenskampf in der Natur mit einzigartigen Bildern vor. Besonders beeindruckend waren dabei die Bilder von der Jagd und der Fütterung des Nachwuchses. So gelang es dem Referenten, die Anwesenden von einem phantastischen Vogel zu faszinieren und zum Staunen zu bringen.


Jahresrückblick 2008: Umfangreiches Engagement für die Landschaftspflege

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Der VUL kann im Jahr 2008 auf ein umfangreiches Engagement in der Pflege der Ötigheimer Landschaft zurückblicken.

Im Tiefgestade pflegt der VUL seit 10 Jahren insgesamt 3,5 Hektar Wiesen über einen ortsansässigen Landwirt. Hierzu gehört die große Wiesenfläche zwischen dem Stadion und dem Federbach sowie weitere Flächen in Richtung Schwarzes Loch und entlang dem Federbach. Diese Maßnahmen werden durch das Landratsamt Rastatt gefördert.

Mühlwiesen

Oberwinkel

Neu dazu gekommen sind kleinere Pflegeflächen rechts und links des Federbachs, die mit Goldrute und Brennnessel bestanden sind. Diese Flächen wurden im April gemäht und abgeräumt und darauf folgend mehrfach gemulcht. So gelang es bereits im ersten Pflegejahr, die Goldrute massiv zurück zu drängen. Gefördert werden diese Maßnahmen durch das Regierungspräsidium Karlsruhe, das im Naturschutzgebiet viele neue Pflegemaßnahmen angeregt hat.

Auf der Hardt wurde die nun 20 Jahre andauernde Pflege von zwei Hektar Streuobstwiesen mit rund 150 hochstämmigen Obstbäumen fortgesetzt und teilweise intensiviert.

Mit Hilfe von Zuschüssen des Regierungspräsidiums Karlsruhe konnte die Pflege der seltenen Sandgrasnelke im Bereich der Böschungen der ehemaligen Kiesgrube am Hirschgrund wieder aufgenommen werden. Hier musste die massiv in die Fläche drängende Goldrute gemäht und an der Böschung in mühevoller Kleinarbeit gezupft werden. Die Sandgrasnelke ist eine der auffallendsten Pflanzen auf trockenen Standorten. Die Blätter gleichen auf den ersten Blick einem dichten Grasbüschel, wie der Name schon verrät. Die kugeligen rosa Blütenköpfe leuchten ab Mai mit ihren rosa bis purpurnen Einzelblüten. Da jede Rosette viele Blütenstände zeitlich versetzt hervorbringt, kann man die Sandgrasnelke bis in den Oktober hinein blühen sehen.

Sandgrasnelke im Hochsommer

Pflege des Standortes

Um auf unsere vielseitigen Pflegeaktivitäten aufmerksam zu machen und dafür neue Helfer und Förderer zu finden, haben wir an einigen Standorten kleine Hinweisschilder aufgestellt. Denn 30 Prozent der Pflegekosten muss der Verein selbst aufbringen, bzw. durch eigene Leistungen erbringen. Daher sind wir auf Spenden und die tatkräftige Mithilfe bei den Pflegeeinsätzen angewiesen. Die Sache lohnt, denn so können viele Schönheiten der Ötigheimer Gemarkung erhalten und ein eindrucksvolles Landschaftsbild für die ortsnahe Erholung bewahrt und entwickelt werden.

Hinweisschild am Standort Sandgrasnelke

 


Bericht über die Mitgliederversammlung vom 07.03.2008

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Nach der Begrüßung der Anwesenden berichtete der 1. Vorsitzende August Wieland in seinem detaillierten Geschäftsbericht über zahlreiche Aktivitäten des vergangenen Jahres: Neben alljährlich durchgeführten Wiesen- und Baumpflegeaktionen rund um Ötigheim durch Vereinsmitglieder, Exkursionen und Lichtbildvorträgen informierte er ausführlich über Maßnahmen zum Biotop- und Fledermausschutz. Bei im Spätjahr durchgeführten Kontrollen konnten in mehr als Dreiviertel der zu Jahresbeginn ausgehängten Kästen Fledermäuse angetroffen oder Belegungszeichen nachgewiesen werden.

Durch das Ausbaggern einer verlandeten Schlut des Alten Federbachs wurde ein bestehendes Flachgewässer um 150 Meter erweitert und damit die Grundlage für einen artenreichen Lebensraum geschaffen.

Enttäuscht äußerte sich August Wieland über die Tatsache, dass Vorschläge zum Klimaschutz und zur Bürgerfreundlichkeit, die der Verein an die Gemeinde Ötigheim richtete, kaum Umsetzung fanden. Lediglich die Abschaffung der Kompostplatzgebühren sowie die beginnende Umrüstung auf die energiesparendere und umweltfreundlichere Straßenbeleuchtung konnten dabei als Erfolg gemeldet werden.

Kritisiert wurde die nicht vor angekündigte Kürzung der Förderung von Umweltschutz- und Pflegemaßnahmen von Seiten des Landratsamts Rastatt. Die Höhe der Zuschüsse wurde auf 70 % verringert -  dies bedeutet eine Verdreifachung der Ausgaben, die vom Verein trotz höchstem Engagement nicht geschultert werden könne. Daher müssen finanzierbare Maßnahmen zukünftig deutlich kleiner ausfallen – dies kann sicher nicht im Sinne des staatlichen Naturschutzes sein.

Der Kassenbericht von Rolf Jenisch verdeutlichte u.a. wie viel Geld der VUL für die Biotop- und Landschaftspflege im vergangenen Jahr einsetzte. Kassenprüfer Bernhard Kunze bescheinigte ihm eine einwandfreie Kassenführung und beantragte die Entlastung der Vorstandschaft, die einstimmig erfolgte.

Für den ausgeschiedenen Kassenprüfer Günter Kühn-Riedlberger wurde danach Elisabeth Vehring-Rößler als neue Kassenprüferin gewählt.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden folgende Mitglieder geehrt: Otto Kuhn, Reinhold Mauterer, Rolf Simon und Josef Stößer.

Den Höhepunkt des Abends bildete der interessante Lichtbildervortrag "Der Luchs – auf leisen Sohlen zurück in Baden-Württemberg", den der Wildtierexperte Michael Hug den Anwesenden im zweiten Teil der Versammlung präsentierte. Hug gab dabei einen aktuellen Überblick zum derzeitigen Stand der Luchs-Wiedereinsiedlung in Baden-Württemberg. Sehr ausgewogen berichtete er über das Pro und Contra einer aktiven Auswilderung und betonte, dass von dieser faszinierenden Raubkatze absolut keine Gefahr für den Menschen ausgehe. Eine solche Maßnahme stelle vielmehr eine aktive Wiedergutmachung an der Natur dar für eine vor über 200 Jahren erfolgte Ausrottung dieses wunderschönen Tieres.

 

 

Rolf Jenisch und August Wieland mit den geehrten Rolf Simon, Josef Stößer und Reinhold Mauterer


Jahresrückblick 2007

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Am Ende eines Jahres blickt man auch im Vereinsleben gerne auf das vergangene Jahr zurück. Was lässt sich dabei beim VUL als Highlight und was als Flop erkennen.

Erfolgreich waren die zahlreichen Aktivitäten im Bereich der Landschaft- und der Biotoppflege.

Neben der seit Jahren durchgeführten Wiesenpflege im Tiefgestade führten wir zum ersten Mal Pflegemaßnahmen entlang des renaturierten Federbachs durch. Ziel der langfristig angelegten Pflege ist dabei, dominierende Pflanzen wie Goldrute und Brennnesseln durch mehrmaliges Mähen zurück zu drängen. Auch die Pflege –Baumschnitt und Mahd- von zwei Hektar Streuobstwiesen konnte Dank der Unterstützung von Baumpaten durchgeführt werden.

Bei einem Ortstermin mit dem Ersten Landkreisbeamten Dr. Peter und Vertretern der Naturschutzbehörde konnte der Verein Maßnahmen zum Fledermausschutz sowie angelegte Flachwasserbiotope im Niederwald vorstellen. Eine im Spätjahr durchgeführte Kontrolle von Fledermauskästen ergab, dass ca. 80 Prozent der untersuchten Kästen Belegungszeichen aufwiesen. In 10 Prozent dieser Kästen, die den Fledermäusen als Sommerquartiere und zur Brutpflege dienen, wurden Fledermäuse angetroffen.

Durch Ausbaggern einer verlandeten Schlut des Alten Federbachs wurde ein bestehendes Flachgewässer um 150 Meter erweitert und damit die Grundlage für einen artenreichen Lebensraum geschaffen. Laut 1. Vorsitzenden, August Wieland, kosteten alle Maßnahmen zusammen rund 6500 €, wobei ca. 5000 € vom Landratsamt getragen wurden.

Bei der traditionellen Frühjahrsexkursion erläuterte Dr. Volker Späth -2. Vorsitzender des Vereins- den zahlreichen Teilnehmern den naturnahen Ausbau des Alten Federbachs zu einem durchgängigen Gerinne und vermittelte Kenntnisse zur Landschaftsgeschichte sowie zur Vegetation und Tierwelt des Federbachsystems.

Eher als Flop erwiesen sich Vorschläge zum Klimaschutz und zur Bürgerfreundlichkeit, die der Verein an die Gemeinde richtete. Lediglich die Abschaffung der anachronistischen Kompostplatzgebühren sowie die beginnende Umrüstung auf energiesparendere und umweltfreundlichere Straßenbeleuchtung konnte dabei als Erfolg vermeldet werden.

Mit großer Sorge sehen die Vereinsvertreter die Reduzierung der Förderung von Maßnahmen der Biotop- und Landschaftspflege von Seiten des Landratsamtes. Diese wurden bereits in 2007 ohne Vorankündigung von 90 Prozent auf 70 Prozent der Kosten reduziert. Für den Verein bedeutet dies eine Kostensteigerung um 200 Prozent. Unser Engagement werden wir deshalb nicht kürzen aber die finanzierbaren Maßnahmen werden zukünftig deutlich kleiner ausfallen. Ob dies letztlich im Sinne des staatlichen Naturschutzes ist, darf bezweifelt werden.

 

Erfolgreicher Fledermausschutz: links Bartfledermaus, rechts Großer Abendsegler in einem vom VUL betreuten Nistkasten                                                 


Federbach-Schlut freigelegt – Beitrag zur Artenvielfalt (Nov. 2007)

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Früher standen sie oft wochen- oder monatelang unter Wasser und bildeten mit dem zugehörigen Fließgewässer ein artenreiches Ökosystem. Heute sind diese ehemaligen Hochwasserrinnen, kurz Schluten, des Alten Federbachs infolge der fehlenden Dynamik weitgehend verlandet und nur noch an wenigen Tagen Wasser führend.

Sie bieten damit ideale Voraussetzungen für die Entwicklung von Stechmücken, weshalb der Volksmund auch von „Schnoogelöcher“ spricht.

Seit Jahren ist der VUL im Einvernehmen mit der Gemeinde Ötigheim bemüht, diese Schluten von Verlandungsmaterial zu befreien und zu dauerhaften Feuchtbiotopen umzugestalten. So wurden in den letzten Tagen weitere 150 Meter einer Schlut im Niederwald freigelegt und die Grundlagen für einen artenreichen Lebensraum geschaffen. Steiluferzonen für den Eisvogel wechseln sich jetzt ab mit seichten Stellen für Amphibien und Wasserinsekten. Schon nach einem Jahr werden neue Röhrichte und Wasserpflanzen die Grundlage für eine neue Artenvielfalt bieten.

Außerdem sorgt die große Anzahl natürlicher Feinde (z.B. Molche, Käfer- und Libellenlarven oder Wasserwanzen) dafür, dass es zu keiner Massenentwicklung von Schnakenlarven in vertieften Gewässern kommen kann. Die Schnakenfeinde können in kürzester Zeit die geschlüpften Stechmückenlarven vertilgen. Massenvermehrungen von Schnaken treten deshalb vorwiegend in solchen Gewässern auf, wo Fressfeinde fehlen (z.B. vom Hoch- oder Grundwasser überschwemmte Senken oder Regentonnen).

Bei einer Bestandserfassung der Amphibien und Libellen auf Gemarkung Ötigheim wurden 9 Amphibien und 18 Libellenarten festgestellt. Amphibien und Libellen sind fast ausschließlich auf vertiefte Gewässer angewiesen, die nicht oder erst spät im Jahr austrocknen.

Weiterhin zu erwähnen ist der Eisvogel, der hinter der Grillhütte und im Heidacker an neu angelegten „Biotopen“ brütet und die seltene Krickente, die sich am „Bombenloch“ ansiedeln konnte. Zu den durch die „Biotope“ geförderten Wasservögeln zählen weiterhin Teichhuhn, Blässhuhn und die auch jagdlich interessante Stockente (mindestens 20 Brutpaare).

4000 Euro kostete die Maßnahme, die aufgrund ihrer Bedeutung für die Erhaltung und Entwicklung des NATURA 2000-Gebietes von der Umweltbehörde des Landratsamtes Rastatt mit 90 Prozent bezuschusst wurde.

 

 

 

 

 


Tempolimit – wenn nicht jetzt, wann dann...?

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Ein Tempolimit von 120 km/h auf deutschen Autobahnen würde am schnellsten für Klimaschutz und Energieeinsparung wirken, Leben retten, Nerven schonen sowie Straßenschilder und Kosten sparen.

Jährlich würden damit mindestens 1350 Mio. Liter Kraftstoff gespart und 3300 Mio. Tonnen Treibhausgas CO2 vermieden. Dies entspricht 3 Prozent des deutschen CO2 – Ausstoßes oder soviel wie alle deutschen Busse in einem Jahr durch den Auspuff blasen.

Auch die Verkehrssicherheit würde schlagartig erhöht: Auf Autobahnen sind laut Verkehrsclub Deutschland 70 Prozent der Todesopfer auf Abschnitten ohne Tempolimit zu beklagen, 44 Prozent der schweren Unfälle passieren bei erhöhter Geschwindigkeit.

Es ist daher unverständlich, dass sich die Bundesregierung weiterhin gegen ein Tempolimit ausspricht. Gern gebrauchte Gegenargumente sind Gefährdung von Export und Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie, obwohl die meisten EU-Staaten ein Tempolimit haben, darunter Autoexportnationen wie Frankreich und Italien.

Ein Tempolimit wird demnach auch der deutschen Automobilindustrie nicht schaden, sondern es hilft sofort und kostenlos dem Klimaschutz und der Verkehrssicherheit.

Weitere Infos unter www.bund.net/verkehr


 Brief an Bürgermeister und Gemeinderat mit aktuellen Vorschlägen des Vereins

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                                                                                                                         Ötigheim, 26.06.2007

An

Herrn Bürgermeister Werner Happold,

Damen und Herren des Gemeinderates

Schulstr. 3

 

76470 Ötigheim

 

Vorschläge

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Happold,

sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,

 

die durch den Menschen verursachte Klimaveränderung hat gravierende Auswirkungen auf uns alle. Um vor Ort einen machbaren Beitrag zur Reduktion klimaschädlicher Gase zu leisten und um auch den Ruf Ötigheims als bürgernahe und umweltfreundliche Gemeinde zu stärken, möchten wir Ihnen hierzu einige Vorschlage unterbreiten.

 

Einsatz erneuerbarer Energien

Ötigheim hat in den letzten Jahren rund 30 Hektar Felder und Streuobstwiesen als Wohn- und Industriegebiete ausgewiesen. Damit entfallen diese Flächen als bisherige Kohlendioxidsenken nahezu vollständig. Um dafür indirekt CO2-senkend wirken zu können, sollten die dort entstehenden und geeigneten Dachflächen zur Umwandlung von Sonnenenergie in Wärme (Solarthermie) und in Strom (Photovoltaik) genutzt werden. Die Gemeinde sollte daher die Bauherren darauf hinweisen, dass die Anwendung dieser Technologien aus Umwelt- und Klimaschutzgründen ausschließlich erwünscht ist. Noch besser wäre, wenn die Gemeinde von ihrem Recht Gebrauch machte und nach § 9, Absatz 1, Punkt 23 b des Baugesetzbuches diese Maßnahmen vorschriebe.

 

Umweltfreundliche Straßenbeleuchtung

Im Gegensatz zu anderen Gemeinden wie z.B. Muggensturm werden für die Straßenbeleuchtung Ötigheims kaum Natriumdampflampen eingesetzt.

Diese Lampen haben eine sehr hohe Lichtausbeute, d.h. sie sind energiesparend und wesentlich kostensparender als die in Ötigheim noch gängigen Quecksilberdampflampen mit reinem Weißlicht. Auch ziehen Natriumdampflampen mit ihrem typischen Gelblicht deutlich weniger Insekten an als andere Lampen.

Wir schlagen daher vor, dass die Straßenbeleuchtung in Ötigheim zügig auf diesen Lampentyp umgestellt wird, wobei mit den insektenreicheren Außenbereichen begonnen werden sollte.

 

Frischwasseranschluss zur Gartenbewässerung

Immer mehr Bürger lassen sich auf ihrem Grundstück zur Gartenbewässerung Brunnen bohren und investieren damit viel Geld. Dies könnte für manchen der Anlass sein, diese Zapfstelle auch für andere Zwecke zu verwenden und damit eventuell auch die Abwassergebühren zu sparen.

 

 

Der VUL schlägt deshalb vor, dass die Gemeinde auf Antrag für Anwesen mit Gärten einen Frischwasseranschluss mit separatem Wasserzähler genehmigt. Da kein Abwasser entsteht, würde die Wasserentnahme aus dieser Zapfstelle nur nach der Frischwassergebühr abgerechnet. Dies wäre für Gartenbesitzer sicherlich eine preiswerte Alternative zum Brunnenbohren, da ja der Bürger das Gefühl ungerechter Zahlungen hierbei nicht haben muss. Rastatt und Kuppenheim bieten ihren Bürgern diese Möglichkeit an, warum nicht auch Ötigheim?

 

Streuobstalleen

Laut Biotopvernetzungskonzept der Gemeinde sind entlang der Kreisstraßen K 3717 und
K 3718 Streuobstalleen vorgesehen.

Da die Baumaßnahmen zur Anbindung der K 3718 an die B 36-neu abgeschlossen sind, sollte mit der Anlage bzw. Vervollständigung der Streuobstallee an dieser Straße jetzt begonnen werden, da mit jedem Jahr Klimaveränderung die Anwachsbedingungen schlechter werden. Ötigheim hat im Vergleich zu Bietigheim oder Durmersheim seit Beginn der 90er Jahre keinerlei Anstrengungen unternommen, um auf der Hardt die Verjüngung des überalterten Baumbestandes (der zu Beginn des 20. Jahrhunderts begründet wurde) einzuleiten. Jetzt sind seit der Biotopvernetzungsplanung 15 wertvolle Jahre verstrichen und immer wieder wurde nur auf die anstehenden Baumaßnahmen verwiesen. Erlauben Sie uns mal plakativ zu werden: Bevor die Hardt zur Steppe wird, sollten rechtzeitig noch klimaschützende Bäume gepflanzt werden.

Nach Abschluss der momentanen Baumaßnahmen an der K 3717 sollte auch an entlang dieser Straße umgehend die geplante Streuobstallee errichtet werden.

 

Kompostplatz

In Ötigheim kann man Reisig und Gartenabfälle nur gegen Gebühren auf dem Kompostplatz der Gemeinde abgeben. Dazu muss zuvor eine entsprechende Gebührenmarke beim Rathaus erworben werden. Dies ist umständlich und wenig bürgerfreundlich. Die benachbarten Gemeinden verlangen von ihren Bürgern diesbezüglich keine Gebühren. Deshalb verbringen Ötigheimer seit geraumer Zeit das Reisig aus der Garten- und Streuobstwiesenpflege überwiegend nach Rastatt. Wir schlagen daher vor, Reisig und Gartenabfälle in Zukunft auf dem Ötigheimer Kompostplatz gebührenfrei anzunehmen. Dies wäre ein zeitgemäßes Entgegenkommen gegenüber Bürgern, die ihre Gärten und Streuobstwiesen pflegen und damit einen Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft leisten.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

August Wieland                                                                   Dr. Volker Späth

1. Vors.                                                                                 2. Vors.


Öffentliche Stellungsnahme der Gemeinde (Abschrift vom Gemeindeanzeiger 44/2007)

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Einsatz erneuerbarer Energien

Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass die Gemeinde für die erfolgten Eingriffe in die Landschaft durch Ausweisung und Erschließung neuer Wohn- und Baugebiete jeweils entsprechend den gesetzlichen Erfordernissen nach dem Baugesetzbuch in den Bebauungsplanverfahren entsprechende Ausgleichsflächen und –maßnahmen innerhalb des Planungsgebiets und auch extern in anderen Bereichen der Gemarkung ausweisen und Bepflanzungsmaßnahmen durchführen musste.

Zum Vorschlag, den Bauherren die Nutzung von Sonnenenergie vorzuschreiben, muss im Zusammenhang mit der Aufstellung von Bebauungsplänen für künftige Neubaugebiete gesprochen werden, auch unter Einbezug der Fachbehörden und der Grundstückseigentümer.

 

Umweltfreundliche Straßenbeleuchtung

Solche Natriumdampflampen sind bereits im Einsatz im gesamten Bereich des Neubaugebietes “Hagenäcker I“, in den Ortsstraßen „Am Bietigheimer Weg“, „Im Rehgarten“, im Verbindungsweg „Hopfengarten“ und am „Mittleren Friedhofsweg“. Diese Diese Leuchten sind mit einer neuen Spiegeloptik ausgestattet , mit der trotz reduzierter Leistung mehr Lichtausbeute erreicht wird. Außerdem kann über die „Halbnachtschaltung“  von 80 Watt auf 50 Watt eine Leistungsreduzierung erreicht werden. In Teilbereichen der Industriestraße, entlang des „Oberen Tellplatzweges“ und in der Rheinstraße zwischen den Tennisanlagen und dem Anwesen Speck wurden die Lampen mit selbstzündenden Natriumdampflampen ausgestattet. Die hier erreichte Einsparung an Energie ist nicht so optimal wie bei den Lampen mit Spiegeloptik und klarem Lampenglas.

Der Vorteil des „Gelblichtes“ ist die bessere Lichtausbeute, Insektenfreundlichkeit und die Nutzungsdauer. Die Ersparnis an Stromkosten liegt bei diesen neuen Lampenköpfen bei ca. 20 Euro im Jahr.

Die EnBW wird ab diesem Jahr – zunächst im Baugebiet Steinäcker I – mit der Umrüstung von ca. 100 Straßenbeleuchtungslampen beginnen. Nach einem Konzept der EnBW, das mit der Gemeinde abgestimmt wird, werden die Lampenköpfe gegen Natriumdampflampen ausgetauscht.

 

Frischwasseranschluss zur Gartenbewässerung

Entsprechend der Regelung in der örtlichen Abwassersatzung können Frischwassermengen, welche nachweislich nicht in den öffentlichen Abwasserkanal gelangen, auf Antrag des Anschlussnehmers von der Abwassergebühr abgesetzt werden. Die Mindestmenge wurde nach dem landeseinheitlichen Satzungsmusters aus Gründen der Gleichbehandlung auf 20 cbm festgesetzt. Das heißt, es wird bei Berechnung der Abwassergebühr die Menge Frischwasser abgesetzt, welche 20 cbm überschreiten.

Die Möglichkeit der Absetzung von Wassermengen, welche im Garten verbraucht werden, nehmen bereits 12 Ötigheimer Wasseranschlussnehmer wahr. Sie haben zur Messung des Wasserverbrauchs im Hausgarten auf ihre Kosten einen Zwischenzähler installiert und melden dem Bürgermeisteramt den jährlichen Verbrauch.

 

Streuobstalleen

Es war sicher nicht opportun, in den 90iger Jahren des letzten Jahrhunderts auf der „Hardt“ in großem Umfang überalterte Baumbestände durch die Pflanzung neuer Streuobstanlagen zu ersetzen. Dies ist eine Aufgabe im Zusammenhang des eingeleiteten, durch die Trassierung der B 36 Ostumgehung Durmersheim-Bietigheim-Ötigheim und der Neubaustrecke der DB AG notwendig gewordenen Flurneuordnungsverfahrens. Im Zusammenhang mit dem Planfeststellungsverfahren B36 neu / Neu- und Ausbaustrecke der Bahn mussten entsprechende Landschaftspläne aufgestellt werden als Grundlage für durchzuführende Ausgleichsmaßnahmen, zu denen auch die Pflanzung neuer Streuobstbestände gehören. Im Moment laufen noch die Brückenbauarbeiten in der K 3717 über die B 36 neu. Ab dort wird anschließend bis zur B 3 nördlich der K 3717 ein Rad- und Wirtschaftsweg gebaut werden und die Straße selbst verbreitert werden. Auch in der K3718 stehen im Zusammenhang mit der Erschließung des neuen Industriegebiets an der B 3 und der verkehrlichen Anbindung an die K 3718 noch Straßenausbauarbeiten an.

Im Zusammenhang mit der Flurneuordnung werden sich durch die Neubildung von Grundstücken zwangsweise Grenzveränderungen ergeben.

Zunächst ist der von der Flurneuordnungsbehörde aufzustellende Entwurf für einen Gewässer- und Wegeplan abzuwarten. Aus diesen Gründen können auf der „Hardt“ jetzt noch keine Obstbaum Pflanzaktionen durchgeführt werden. Solche müssen selbstverständlich auch mit den jeweiligen Grundstückseigentümern abgestimmt werden.

 

Kompostplatz

Die Erhebung von Benutzungsgebühren für den überwachten öffentlichen Kompostplatz im „Bruch“ wurde vom Gemeinderat durch Satzung mit Wirkung vom 1. Februar 1995 beschlossen. Die Gebühren betragen für Kleinmengen im Auto 0,50 Euro, Fahrradanhänger 1,00 Euro, Einachs-Anhänger Kfz 2,50 Euro, Zweiachs-Anhänger 15,00 Euro und Lkw 25,00 Euro

In den letzten fünf Jahren betrugen die Kosten für die Überwachung, Unterhaltung und Bewirtschaftung des Kompostplatzes durchschnittlich 2.860 Euro/Jahr. An Gebühreneinnahmen gingen im Durchschnitt im gleichen Zeitraum ein 1.168 Euro.

Nachfragen bei umliegenden Gemeinden haben ergeben, dass diese von der Erhebung von Benutzungsgebühren absehen, wie auch die Stadt Rastatt.

Nach Vorberatung durch den Bau- und Planungsausschuss beschloss der Gemeinderat, die bisherige Benutzungsgebührenordnung für den Kompostplatz aufzuheben und damit ab sofort auch auf die Erhebung von Gebühren zu verzichten.


Bericht über die Mitgliederversammlung vom 16.03.2007

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Zur alljährlichen Mitgliederversammlung konnte der 1. Vorsitzende August Wieland eine interessierte Mitgliederschar begrüßen.

Im Totengedenken wurden der zwei verstorbenen Mitglieder Rosa Wieland und Josef Rieger, einem Mitbegründer des Vereins, gedacht.

In seinem detailierten Geschäftsbericht konnte der 1. Vorsitzende an zahlreiche Maßnahmen erinnern, die das vergangene Jahr prägten.

Mehrere Baumpaten sorgten durch ihre Betreuung von Obstbäumen für einen gesunden Baumbestand.

Die Pflege von 2 ha Streuobstwiesen trug zur Auflockerung der Landschaft bei und bietet vielen  Kleintieren innerhalb von Monokulturen Überlebenschancen.

Viel Lob und Anerkennung  erhielt der Verein von der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Rastatt für seine Bemühungen um den Schutz und Fortbestand von Fledermäusen. Schon seit Jahren besteht eine hervorragende Zusammenarbeit mit dieser Behörde .

So verschaffte sich vor einigen Tagen der 1. Landesbeamte  Dr. Jörg Peter durch eine Vor-Ort-Begehung selbst ein Bild von den Aktivitäten des Vereins und würdigte diese in angemessener Weise. Insgesamt befinden sich jetzt 90 Nisthilfen für Fledermäuse auf Ötigheimer Gemarkung, für die der VUL Kontrolle und Pflege übernimmt.

Einen wichtigen Beitrag zur Landschaftspflege leistete der VUL mit dem Mähen und Abräumen von

3,8 ha Wiesen im Tiefgestade in Zusammenarbeit mit einem Landwirt.

Die Bestellung und Weitergabe von 20 Obstbäumen werden durch die Einpflanzung zu einer Verjüngung des Baumbestandes beitragen.

Das Öffentlichkeitsangebot des Vereins an interessierte Bürgerinnen und Bürger fand in zwei Naturerlebniswanderungen  eine sehr positive Resonanz.

Durch Initiative des VUL konnte eine verlandete Federbachschlut im Niederwald ausgeräumt werden.

Der Bericht von Kassier Rolf Jenisch dokumentierte die finanzielle Seite der Vereinsarbeit , dessen Arbeit durch die Kassenprüfer Bernhard Kunze und Günter Kühn-Riedlberger überprüft und außerordentlich positiv bewertet wurde.

Damit stand einer Entlastung der Vorstandschaft nichts mehr im Wege, die einstimmig erfolgte.

 

Bei der Neuwahl wurde bis auf den ausscheidenden Beisitzer Jörg Griese die bisherigen Posteninhaber einstimmig bestätigt. Neu in die Vorstandschaft kam Christian Gehri als Beisitzer.

Mit August Wieland als 1. Vorsitzender, Dr. Volker Späth als 2. Vorsitzender, Rolf .Jenisch als Kassier und Eckart Naab als Schriftführer wird der Verein in den kommenden drei Jahren sich im Umweltschutz und in der Landschaftspflegen tatkräftig engagieren.

Wieland dankte dem ausscheidenden Beisitzer Jörg Griese für dessen jahrelanges Engagement im Verein, insbesondere für die Durchführung vieler Exkursionen und als Gestalter von Ferienspaßaktionen für Kinder.

 

In einer lebhaften Diskussion kamen Eingriffe des neuen Industriegebietes in vom Verein initiierte und geförderte Maßnahmen wie z.B. der Benjes–Hecke ebenso zur Sprache wie eine kritische Hinterfragung der Größe dieses Industriegebietes , zu der Gemeinderat Hans Hoffmann Stellung beziehen konnte.

 

Mit einem Ausblick auf die kommenden  Vereinsaktivitäten schloss der 1. Vorsitzende den harmonisch verlaufenen ersten Teil der Versammlung.

 

In seinem Multi-Media – Vortrag  „ Zwischen Harvester und Urwald- welche Zukunft blüht dem Wald in den Tropen und bei uns ?“  zeigte der Referent , Dr. Volker Späth, im zweiten Teil, welche Bedeutung der Wald für die Menschheit besitzt , mit welchen Folgen durch den Klimawandel zu rechnen ist, aber auch, was getan werden muss, um das gestörte Verhältnis zwischen Wald und Mensch wieder ins Gleichgewicht zu bringen.


Jahresrückblick 2006

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Traditionell begannen unsere Outdoor-Aktivitäten mit dem Schneiden von Streuobstbäumen. Dem schloss sich noch vor Ende des Winters eine Pflegeaktion an, bei der abgestorbene Obstbäume und aufgegangenes Buschwerk auf Streuobstwiesen entfernt wurden.

Mit 20 Neupflanzungen wurde der Obstbaumbestand stabilisiert und erweitert.

Um die Brutmöglichkeiten der Fledermäuse zu verbessern brachten die Aktiven 30 Flachkästen als Sommerquartiere im Strietwald aus. Diese wurden zu Gruppen von 3 bis 5 Stück in ca. 4 Meter Höhe an geeigneten Bäumen befestigt. Bei Kontrollgängen im Spätjahr konnten bereits Spuren von Fledermäusen festgestellt werden.

Ein Schwerpunkt im VUL-Jahresplan war die Wiesenpflege. Für 3,5 Hektar Feuchtwiesen im Ötigheimer Tiefgestade wurde mit einem Landwirt ein Pflegekonzept umgesetzt, das dazu führen soll, Disteln und Goldruten zurückzudrängen. Steigerung der Artenvielfalt sowie verwertbare Futterqualität sind dabei die vorrangigen Ziele. Auf der rund 15 Meter höher gelegenen Hardt wurden von Vereinsmitgliedern zwei Hektar Streuobstwiesen mit dem vereinseigenen Vordermäher gemäht.

Bei der Frühsommer-Exkursion führte Volker Späth zum Alten Federbach. An bereits naturnah umgestalteten Bachstrecken verdeutlichte er die Ziele dieser Maßnahmen und gab einen Ausblick über weitere geplante Renaturierungsarbeiten an dem Gewässerlauf.

Im Niederwald sollte ein weiteres Flachwasserbiotop durch Ausbaggern einer verlandeten Schlut geschaffen werden. Witterungsbedingt musste die Ausführung dieser Maßnahme aber in das kommende Jahr verschoben werden.

Insgesamt rund 7000 Euro wurden somit 2006 für den Erhalt und die Verbesserung des Naturraumes aufgewendet. 90 Prozent davon wurden durch Kreis- und Landesmittel getragen, der Rest durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

 

Neugeschaffenes Flachgewässer im Niederwald


20. Jahrestag Tschernobyl – Für erneuerbare Energien

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Am 26. April jährt sich der Super-Gau von Tschernobyl zum 20. Mal.

Der VUL unterstützt dazu eine Erklärung von namhaften Umweltgruppen und Persönlichkeiten, die wir hier in gekürzter Form wiedergeben:

 

Das Gedenken am 20. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl mahnt unerbittlich, dass die Welt frei werden muss von Atomkraftwerken und Atomwaffen! Aber 20 Jahre danach ist der Ausstieg aus der Atomkraft national und international in Frage gestellt. Die Atomlobby führt Klimawandel sowie Verteuerung von Öl und Gas als Argumente an, um der Atomkraft eine Renaissance zu bereiten.

Alternativen müssen dringend weiterentwickelt und vor allem konsequent umgesetzt werden. Wir setzen uns dafür ein, die fossil-atomare Energiewirtschaft vollständig abzulösen durch konsequente Energie-Einsparung, durch Erhöhung der Energie-Effizienz und vor allem durch die Nutzung eines umfassenden Energiemix aus Erneuerbaren Energien.
Der in Deutschland und in anderen Ländern eingeleitete Strukturwandel zu Erneuerbaren Energien muss konsequent fortgesetzt werden.

Eine solche Energiepolitik verhindert die Gefahren, die durch die Atomkraft heraufbeschworen werden. Sie trägt nicht zur Klimakatastrophe und Gesundheitsgefährdung durch die Vergiftung der Umwelt bei. Wer von dezentral erzeugten Erneuerbaren Energien lebt, muss nicht rund um die Welt Kriege führen um knappe Rohstoffe wie Öl, Kohle, Gas und Uran; erliefert kein Futter für den Bau von Atombomben.

Der weltweite Wechsel zu dezentral erzeugten Erneuerbaren Energien kann verhindern helfen, dass die Armut durch die Verteuerung des Öls noch mehr steigt. Der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien bringt täglich neue Arbeitsplätze. Die Nutzung der Erneuerbaren Energien fördert also Frieden und Gerechtigkeit und trägt zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen bei.

Es gibt einen Fluchtweg aus dem Treibhaus. Der Krieg gegen die Natur und die Kriege zwischen Staaten können überwunden werden. Kein Kind auf dieser Welt muss in Zukunft verhungern. Eine andere Welt ist möglich!


Bericht über die Mitgliederversammlung vom 10.03.2006

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Geschäftsbericht für 2005

 

Landschafts- und Biotoppflege

Jan.-März         Obstbaumschnitt durch Baumpaten.

25.02.05           Kontrollgang Fledermaustunnel: Eine Fledermaus in Hohlblockstein gefunden.

02.04.05           Streuobstwiesenpflege: Beseitigen von Altholz.

Juni-August      Mähen von ca. 2 ha Streuobstwiesen.
Die Baumpaten mähen ihre Wiesen selbst.

 

September       Mulchen von 3,8 ha Wiesen im Tiefgestade (Mühlwiesen, Haftwiesen, Oberwinkel) durch Landwirt Schmitt (Bietigheim).
Gegenüber der Vereinbarung zu später Termin und Mulchen statt Mähen mit Abräumen! Haben deshalb die Zusammenarbeit mit Landwirt Schmitt gekündigt. Ab 2006 werden diese Flächen von Hr. Kolbe gepflegt.

September       Anlage zweier Flachgewässer im Niederwald: Verbindung und Erweiterung zweier bestehender Flachgewässer (Nr. 1 u. 2) sowie eine Neuanlage. Insgesamt ca. 1000 m2 Wasserfläche.

Sep.-Nov.         Bestellung und Abrechnung von 30 Fledermauskästen.

November        Verbesserung des Standortes der Sandgrasnelke im „Hirschgrund“durch Entfernen von Gehölzen, Einebnen des Geländes, Ausbringen von Samen. Auftragsarbeit für RP.

November        Bestellung und Abrechnung von 12 Obstbäumen.

Nov. - Dez.       Organisatorische Vorbereitung und Antragsstellung für die Fördermaßnahmen in 2006.

 

Geförderte Maßnahmen und Förderbeträge durch den Landkreis

Streuobstwiesenpflege

325,- €

Wiesenpflege im Tiefgestade

1.103,- €

Flachwasserbiotope

7.795,- €

Fledermausschutz

1.251,- €

Obstbäume

165,- €

Artenschutz Sandgrasnelke (gefördert vom RP)

1.409,-€

Summe

12.048,-€

 

Öffentlichkeitsarbeit

04.03.05           Diavortrag über Rastatter Rheinauen von Dr. Volker Späth im Rahmen der Mitgliederversammlung (13 Pers.)

06.05.05           Exkursion am renaturierten Federbach mit Volker Späth (14 Pers.)

10.06.05           Exkursion „Ackerwildkräuter“ mit dem Fahrrad, Führung Jörg Griese (15 Pers.)

28.07.05           Ferienspaßaktion „Die Welt der Au – Ein Ausflug zum Naturschutzzentrum Rappenwört“, Ltg. Jörg Griese, Martin Wieland (16 Teiln.).

Jan. - Dez.        Diverse Mitteilungen im Gemeindeanzeiger
Zeitungsberichte über Mitgliederversammlung, Exkursionen und Jahresbilanz 2004.

 

Versammlungen / Sitzungen

04.03.05           Mitgliederversammlung (13 Pers.)

13.04.05           Teilnahme an der Sitzung der Kulturgemeinschaft.

12.11.05           Ortstermin mit Hr. Kolbe wegen Wiesenpflege im Tiefgestade

5 Vorstandssitzungen

 

Briefe

22.11.05        Schreiben an Gemeinderat bzgl. Änderung des Flächennutzungsplans

 

Ehrungen und Gratulationen

29 Geburtstagsgratulationen

 

Statistik

Eintritte:         5

Austritte:        -

Verstorben:   3
25.01.05 Johann Kühn
11.04.05 Dr. Erwin Heil
15.05.05 Mario Kühn

Mitgliederstand am 31.12.05: 250

 

 

August Wieland

1.Vorsitzender


Jahresrückblick 2005

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Auf ein arbeitsreiches Jahr 2005 können die Aktiven unseres 250 Mitglieder zählenden Vereins zurückblicken. Schwerpunkte ihrer Tätigkeiten waren Biotopgestaltung und Biotoppflege sowie naturkundliche Exkursionen.

Eine Domäne des VUL – die Anlage und Gestaltung von Flachwasserbiotopen - wurde auch 2005 weiter fortgesetzt. Im Niederwald entstanden durch Ausbaggern verlandeter Federbachschluten zwei Flachgewässer mit einer Wasserfläche von insgesamt ca. 1000 Quadratmeter.

Dabei wurden, dem natürlichen Geländeprofil folgend, Flachzonen, kleinere Inseln und eine Ufersteilwand für den heimischen Eisvogel gebildet.

Verschiedene Pflegearbeiten wie Gehölz entfernen und Abmähen von Ruderalflora waren am Standort der seltenen Sandgrasnelke erforderlich. Diese Pflanze ist hauptsächlich in Nordosteuropa verbreitet und hat seit einigen Jahren auf einer kleinen Fläche im Ötigheimer Hochgestade ihren südlichsten Standort. Seit ihrer Entdeckung wird sie vom VUL geschützt und gepflegt.

Nach einer im Auftrag des VUL durchgeführten Fledermaus-Bestandsaufahme kommen in Ötigheim zwei besonders geschützte Fledermausarten, das Große Mausohr und die Bechsteinfledermaus, vor. Dreißig, an Bäumen befestigte Nistkästen sollen diesen und weiteren Fledermausarten zukünftig Sommerquartiere bieten und die Bestände stabilisieren helfen.

Fester Bestandteil der VUL-Agenda ist seit Jahren das Management der Pflege von 3,5 Hektar Feuchtwiesen im Naturschutzgebiet, sowie das schweißtreibende Mähen von 2 Hektar Streuobstwiesen mit dem vereinseigenen Motormäher.

Zusammengerechnet haben die diesjährigen Maßnahmen einen Finanzierungsaufwand von über 13 000 €, wobei 90 Prozent durch Kreis- und Landesmittel getragen wurden. Der Rest wurde durch Mitgliedsbeitägen und Spenden finanziert.

Interessenten aus nah und fern fanden wieder den Weg zu unseren diesjährigen Exkursionen.

Dr. Volker Späth führte auf schmalen Pfaden entlang des renaturierten Federbachs, um zu zeigen, wie sich die Natur ein Jahr nach Abschluss der Umgestaltungsarbeiten entwickelt hat.

Ackerwildkräuter, wie Kornblume, Klatsch-Mohn und Kamille standen im Mittelpunkt einer Fahrrad-Exkursion mit Jörg Griese. Und nicht zuletzt wurde auch für die Kleinen was geboten: Eine Auenwaldrally im Naturschutzzentrum Rappenwört bildete den Auftakt des vom VUL mitgestalteten Ferienspaßprogramms der Gemeinde.

 

 

Ferienspaßteilnehmer bei der Auenwaldrally im Naturschutzzentrum Rappenwört bei Karlsruhe 


Förderung des Streuobstanbaus

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Das Landratsamt fördert nach den Landschaftspflegerichtlinien den Streuobstanbau in Form eines Zuschusses von ca. 13 € pro Baum, incl. Pflanzpfahl und Verbissschutz. Zur vereinfachten Abwicklung bietet der VUL den Interessenten eine Sammelbestellung an. Die Antragstellung muss bis zum 30.11.2002 beim Landratsamt erfolgt sein. Die Beschaffung und Ausgabe der Pflanzen erfolgt dann im Spätjahr 2003. Interessierte melden sich bitte bei August Wieland, Tel. 23290.


Neue seltene Vogelart in VUL-Biotop - wertvoller Ötigheimer Beitrag zum Artenschutz

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Als neue Brutvogelart für die Gemarkung Ötigheim kann der Zwergtaucher gemeldet werden. Der Zwergtaucher steht auf der Roten Liste der in Baden-Württemberg gefährdeten Vogelarten. Er gilt sogar als stark gefährdet und hat in den letzten beiden Jahrzehnten einen starken Rückgang erlebt. Der Zwergtaucher besiedelt kleine Stillgewässer, also Altarme und Teiche. Dort baut er wie sein großer Verwandter der "Haubentaucher" ein schwimmendes Nest aus Wasserpflanzen. Im Gegensatz zum Haubentaucher ernährt er sich aber weniger von Fischen als vielmehr von Wasserinsekten und Kaulquappen. Durch das Ausbaggern und Erweitern verlandeter Schluten hat der VUL zusammen mit der Gemeinde Ötigheim hiermit einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz geleistet. Den genauen Brutplatz können wir aus Naturschutzgründne natürlich nicht verraten. Wer aber bei einem Waldspaziergang ein eigenartiges lautes Trillern vernimmt, der sollte sein Fernglas parat haben.


Rasanter Flächenverbrauch

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Große Sorgen um den hemmungslosen Flächenverbrauch macht sich der Präsident des Bundesumweltamtes Andreas Troge. Laut Pressemitteilung seines Amtes werden in Deutschland täglich 129 Hektar Landschaft für Häuser und Verkehrswege zugebaut. Das entspricht einer Fläche von rund 200 Fußballfeldern. Aufs Jahr gerechnet sind das 470 Quadratkilometer, also nahezu die Fläche des Bodensees. „Wir müssen endlich erkennen, dass wir nicht mehr so sorglos wie bisher mit unserem Boden umgehen dürfen, sagte Troge am letzten Freitag in Berlin.

Diese Sorgen sollte man sich auch in Ötigheim machen: In den letzten 35 Jahren lag der durchschnittliche jährliche Flächenverbrauch bei 3,8 Hektar, also rund 8 Fußballfeldern. Die derzeitigen Planungen bezüglich Wohn- und Gewerbegebieten lassen keinerlei Abkehr von diesem Trend erkennen. Unter Berücksichtigung der Schnellbahntrasse und der erforderlichen Ausgleichsfläche wird bei diesem Bautempo die Hardt zwischen B36 und B3 innerhalb von 40 Jahren zugebaut sein. Mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit im Sinne der Lokalen Agenda 21 hat das nichts zu tun. Nachhaltig werden sich allenfalls unsere Nachkommen über uns wundern.


 

 

Zukünftige Neubaugebiete

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Der VUL hat bezüglich der Siedlungsstudie für die zukünftigen Neubaugebiete seine Meinung am 8.12.2000 in folgendem Schreiben an den Gemeinderat verdeutlicht:

 

Siedlungsstudie für die zukünftigen Neubaugebiete „Hagenäcker“ und „Im Silbergrund“

 

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Happold,

sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,

im Nachgang zur Bürger-Info-Veranstaltung vom 23.11.2000 möchten wir Ihnen unsere Position zur Siedlungsstudie ergänzend erläutern und nochmals auf wesentliche Aspekte hinweisen.

1.  Ein Wachstum von Siedlungs- und Gewerbeflächen ist auch nach unserer Auffassung grundsätzlich in Ordnung.

2.  Ein geordnetes, vorausgeplantes Vorgehen bei der Bauleitplanung ist einem zufälligen, kurzfristig orientiertem Vorgehen vorzuziehen. Von daher ist die Beauftragung und Erstellung einer Siedlungsstudie auch nach unserer Meinung vom Grundsatz her positiv zu bewerten.

Mit großer Sorge erfüllt uns aber, dass weder die Verwaltung noch der Gemeinderat einen vernünftigen Zeitrahmen für das Verbauen der gegenwärtigen Reserven an Siedlungsflächen setzt. Vielmehr will man es dem freien Markt überlassen, wann Ötigheim 32 Hektar mehr Wohnfläche und 2000 Einwohner mehr haben wird.

An dieser Stelle wird unsere, den natürlichen Lebensgrundlagen verpflichtete Position sehr klar:

Wir halten es für äußerst unverantwortlich, diese riesige Fläche in wenigen Jahrzehnten für die Bebauung freizugeben. Immerhin war die bebaute Fläche von Ötigheim bis nach dem Krieg ca. 30 Hektar groß, also in Jahrhunderten auf ein Maß gewachsen, das jetzt von wenigen Generationen für sich beansprucht werden soll. Die Zahl von 20 Jahren, die das Büro Zink als Zeitrahmen für die Verbauung angab, wäre nichts anderes als ein Affront gegen

jedes Prinzip von Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit, der zentrale Begriff der
AGENDA 21, würde vielmehr bedeuten, dass ein nicht vermehrbares Gut - und das ist die Gemarkungsfläche - so sparsam und langfristig wie möglich verwendet wird.

Die Kinder unserer Kinder wollen möglicherweise auch noch Bauland haben - und zwar in Ortsnähe und nicht jenseits von B 36 und Schnellbahntrasse.

Doch ein weiterer Punkt, der auch am 23.11. erkennbar wurde, spricht für möglichst lange Zeiträume:
Der geringe Anteil an Gemeindeland führt möglicherweise wieder dazu, dass die gerne zitierten jungen Familien zu bezahlbaren Preisen gar nicht zum Zuge kommen, sondern fast ausschließlich zufällig betroffene Grundeigentümer. Diese verkaufen z.B. gegen Höchstgebot und sorgen für eine Maximierung der Bebauung und Rendite durch Bauträger oder halten Flächen beliebig lange vor. Landwirtschaft und Naturschutz sind die Verlierer.

Langfristig könnte die Gemeinde aber in diesen Gewannen durch Flächenerwerb eine Grundstückspolitik umsetzen, die in einigen Jahrzehnten entsprechende Gestaltungsspielräume schafft.

Wir fordern Sie daher dazu auf, eine möglichst langfristigen Zeitrahmen für eine Bebauung der „Hagenäcker“ und des „Silbergrund“ festzulegen.
Wir fordern Sie auf, für die zukünftige Bauleitplanung ein Leitbild (Leitlinien und Obergrenzen für den Flächenverbrauch) zu entwickeln und zu beschließen, das der AGENDA 21 gerecht wird.
Wir fordern Sie auf, die avisierte Siedlungsfläche so sparsam und langfristig wie möglich zu bebauen und die Restfläche unter Landschaftsschutz zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen

Die Vorstandschaft des VUL


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