Umfangreiches Engagement in Natur- und Landschaftspflege 2014

 

In seiner Jahresbilanz kann der VUL Ötigheim auch im Jahr 2014 auf ein umfangreiches Engagement für die Erhaltung und Pflege der Natur und Landschaft auf der Ötigheimer Gemarkung zurück blicken. Mit der Förderung der Pflegearbeiten durch die Gemeinde Ötigheim, den Landkreis Rastatt und das Regierungspräsidium Karlsruhe war es möglich die Anzahl der Pflegeflächen noch zu steigern. Insgesamt wurden auf 14 Einzelflächen im Tiefgestade und 9 auf Parzellen der Hardt  Pflegemaßnahmen durchgeführt.

Viele Arbeiten beziehen sich auf die Offenhaltung von Feuchtgebieten: In Schluten und alten Federbachrinnen im Naturschutzgebiet "Auenwälder und Feuchtwiesen westlich von Ötigheim" wurden Gehölze zurück geschnitten und aufkommende Goldrutenfluren gemäht und abgeräumt. Im Schwarzen Loch, im Gewann Röder und am Haftgraben wurden bestehende Amphibienteiche offen gehalten und aufkommende Erlen entfernt. In Zusammenarbeit mit einem Landwirt konnte im Gewann Kampelsried eine artenreiche Feuchtwiese Anfang Juni termingerecht geheut werden, um im Juli und August dem Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) als Lebensraum zu dienen. Aufgrund der großen Trockenheit und der verzögerten Blüte des großen Wiesenknopfs wurden Ende Juli lediglich 7 Falter gezählt, im Vergleich zu 22 Schmetterlingen im Vorjahr.

 

Pflege am Haftgraben

 

Die Offenhaltung der Feuchtgebiete im Tiefgestade, so der Vorsitzende August Wieland, ist eine Herkulesaufgabe, da die tief liegenden Flächen nur mit Spezialgerät und viel Handarbeit zu pflegen sind. An vielen Stellen kommt die Landschaftspflege auch der landschaftsgebundenen Erholung zugute, da blumenreiche Wiesenstreifen am Federbach oder offene Schluten mit blühender Gelber Schwertlilie und Wasserdost nicht nur Schmetterlinge und Wildbienen "erfreuen", sondern auch die zahlreichen Spaziergänger und Radfahrer.

Die Freude über Natur und Landschaft in Ötigheim ist aber nicht ungetrübt, so Wieland, im Gegensatz zum Tiefgestade ist auf der Ötigheimer Hardt zwischen der Bahnlinie und der B3 die Landschaft im Umbruch. Nicht nur die großen Baustellen am Bahntunnel und am Industriegebiet an der B3 machen der Landschaft zu schaffen, sondern nach wie vor gehen viele alte Obstbäume mangels Pflege verloren. Der VUL pflegt hier 8 Parzellen mit 130 Bäumen sowie im Aufrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe das einzigartige Vorkommen der Sandgrasnelke an der Böschung der alten Trockenkiesgrube am Hirschgrund.

 

Streuobstwiesenpflege auf der Hardt

 

Pflege der Sandgrasnelke

 

Mit der Anschaffung eines gebrauchten Kompakttraktor und eines Mulchgerätes möchte der VUL vor allem die Pflege der Obstwiesen vereinfachen. "Auch im VUL, so der Vorsitzende, werden die aktiven Mitglieder immer älter, da muss man von Zeit zu Zeit mit guter Technik nachrüsten“.